Regulierung treibt Nachfrage nach Green Bonds
Institutionelle Investoren sind Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit. Knapp 20 Prozent der Assets werden unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien investiert. Bei Green Bonds dürfte der Anteil noch höher liegen. Das sind Ergebnisse einer Recherche des Asset Managers Super Global GmbH.
Der Einfluss von ESG auf die institutionelle Kapitalanlage wächst stetig und die Berücksichtigung von Umweltkriterien, sozialen Standards und Governance-Aspekten ist zu einer der wichtigsten Prioritäten für institutionelle Anleger geworden. „Wir setzen Green Bonds für alle Bereiche des ESG-Spektrums auf und beobachten ein sehr starkes Interesse insbesondere bei Investoren“, sagt Daniel Knoblach, Geschäftsführer von Super Global. In der Regel sei bereits kurz nach der Emission das Volumen erreicht.
Gerade kleinere Green Bonds bis zu 50 Millionen Euro werden derzeit sehr schnell vom Markt aufgenommen. „Für institutionelle Anleger ist es wichtig, ihre Quoten nicht zu einem Klumpenrisiko werden zu lassen“, so Knoblach. „Oft werden deshalb Anteile an kleineren Bonds beigemischt.“ Derzeit ist hier die Nachfrage deutlich stärker als das Angebot.
Dass die Green Bonds zu einer Erfolgsgeschichte wurden, liegt auch daran, dass sie vom Gesetzgeber attraktiv ausgestaltet wurden: „Finanzinstrumente, die Kapital zur Verringerung oder Vermeidung von Klima- oder Umweltschäden sammeln, werden bevorzugt behandelt“, sagt Knoblach. „Dazu gehört, dass beispielsweise Finanzinstitute, die Green Bonds kaufen, diese mit weniger Eigenkapital unterlegen müssen.“
„Um Greenwashing auszuschließen, werden unsere Green Bonds von einer unabhängigen Stelle geprüft“, so Knoblach. Investoren können sich auf diese Weise in dem immer noch begrenzten Angebot auf geprüfte Investments fokussieren. Aber auch bei diesen Second-Party-Opinion-Providern, hauptsächlich ESG-Ratingagenturen, sind die Kapazitäten begrenzt. „Der Nachfragestau wird sich in den kommenden drei bis vier Jahren verringern“, sagt Knoblach. „Dann sind die Kapazitäten auch bei den ESG-Ratingagenturen ausgeweitet.“
Auflösen wird sich der Stau aber zunächst nicht. „Viele Institutionelle haben für sich ESG-Quoten festgelegt“, so Knoblach. „Diese sind in der Regel nicht statisch, sondern steigen über die Jahre.“ Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Unternehmen zu einem festgelegten Zeitpunkt ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.
Die Form der Auflegung lässt dabei viele Varianten zu. Neben einfachen Anleihen mit fester oder variabler Verzinsung oder forderungsbesicherten Wertpapieren rücken derzeit vor allem Verbriefungen in den Fokus. Die Bonität der Green Bonds in klassischer Anleiheform hängt dabei direkt von der Bonität des Emittenten ab – und nicht vom Projekt selbst. Stärker auf den Erfolg der Projekte bezogen sind Green Bonds, die etwa als Inhaberschuldverschreibung aufgelegt werden. Bei dieser Form trägt der Investor einen Teil des Projektrisikos mit – wird dabei aber auch in der Regel mit attraktiveren Kupons belohnt. (DFPA/ljh1)
Die Super Global GmbH ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit Sitz in München und Niederlassung in Luxemburg. Als AIFM für Alternative Investmentfonds verbindet Super Global DE maßgeschneiderte Fonds sowie Dienstleistungen für die Bereiche Portfoliomanagement, Risikomanagement und Administration.