ABO Wind nimmt neue Länder ins Visier
Der Windkraft-Projektierer ABO Wind meldet Expansionspläne: „Wir haben in den vergangenen Wochen mehrere Kooperationsverträge mit regionalen Partnern geschlossen“, berichtet Vorstand Dr. Jochen Ahn. Dieser Tage beziehe ABO Wind ein Büro in der iranischen Hauptstadt Teheran, für das neue Mitarbeiter vor Ort eingestellt werden. Es wird neben Buenos Aires der zweite außereuropäische Standort.
Aktuell ist ABO Wind zudem in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern tätig und hat europaweit bislang rund 1.100 Megawatt Windkraft ans Netz gebracht. 2015 hat das Unternehmen am Wiesbadener Hauptsitz eine Abteilung für internationale Geschäftsentwicklung gegründet. Unter der Verantwortung von Dr. Karsten Schlageter klopften Windkraftprojektierer Länder auf verschiedenen Kontinenten daraufhin ab, ob sie als Märkte für ABO Wind in Frage kommen. Struktur des Strommarktes, Ausbauziele für Erneuerbare, Windverhältnisse und Rechtssicherheit zählen zu den relevanten Kriterien.
Die Fachleute hätten mehrere Länder identifiziert, die prinzipiell geeignet erscheinen. „Nun gilt es, konkrete Strategien für einen Markteintritt zu entwickeln, die zu dem jeweiligen Land passen“, sagt Schlageter. „Im Iran kommen wir dabei besonders gut voran.“ Dies führt Schlageter auf die langjährige Isolation des Landes zurück: „Fast zehn Jahre litt der Iran unter den wegen der Atompolitik verhängten Sanktionen. Deren Aufhebung entfacht nun eine starke gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik.“ Dies betreffe auch die Energiepolitik: Mit rund 75 Millionen Einwohnern und einer Fläche von rund 1,6 Millionen Quadratkilometern zählt Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Das Land sei sehr am Ausbau von nachhaltigen, erneuerbaren Energien interessiert. Das im Iran geförderte Erdöl ist vorrangig für den Export bestimmt. Um den zunehmenden Energiehunger der wachsenden Bevölkerung zu stillen, setzt die Regierung auf Erneuerbare. Bislang sind etwa 350 Megawatt am Netz. Bis 2018 sollen rund 4.500 Megawatt Windkraftleistung hinzukommen.
Um das zu erreichen, seien jedoch einige Hürden zu überwinden: Bislang finanzieren internationale Banken keine Windkraftprojekte im Iran. Auch für Umweltverträglichkeitsprüfungen und Netzanschlussbedingungen müssen noch Strukturen etabliert werden, die internationalen Standards entsprechen. „Wir möchten daran mitwirken, der Windkraft im Iran zum Durchbruch zu verhelfen“, sagt Schlageter. Die Voraussetzungen seien gut: Der Iran garantiere einen festen Einspeisetarif für Windstrom und fördere den Ausbau der erneuerbaren Energien mit verbindlichen Regelungen. Die Netze und die Infrastruktur seien bereits gut ausgebaut. In Kooperation mit regionalen Partnern hat ABO Wind laut Unternehmensangabe bereits Windkraft-Projekte mit rund 350 Megawatt Leistung vorregistriert und mehrere Projektgesellschaften gegründet.
Quelle: Pressemitteilung ABO Wind
ABO Wind ist ein Windkraft-Projektierer aus Wiesbaden. Seit 1996 hat das Unternehmen rund 550 Windenergieanlagen mit mehr als 1.100 Megawatt Leistung ans Netz gebracht. ABO Wind beschäftigt rund 350 Mitarbeiter. (mb1)