Aktien-Ausblick 2022: USA vor Europa

Die Dynamik mag sich in den vergangenen Monaten abgeschwächt haben, aber die Aktienmärkte weisen im bisherigen Jahresverlauf immer noch hohe Renditen auf. Sie wurden durch eine weltweit unterstützende Geld- und Fiskalpolitik nach oben getrieben, aber die hohen Bewertungen beunruhigen die Anleger, so heißt es in einem Kommentar von Peter Spijkman, leitender Anlagestratege bei dem Vermögensverwalter Aegon Asset Management.

Der Grund dafür sei leicht zu erkennen: Aus historischer Sicht und in Bezug auf die meisten Kennzahlen erschienen die Aktien teuer. Die Zinssätze seien niedrig, ebenso wie die Renditenaufschläge für viele festverzinsliche Anlageklassen. Die Differenz zwischen der Gewinnrendite und dem Zinssatz für Staatsanleihen gebe Aufschluss darüber, wie die Anleger für das Eingehen von Aktienrisiken entschädigt werden, und diese Kennzahl befinde sich auf einem historisch niedrigen Niveau.

Während die Bewertungen insgesamt hoch erscheinen, sei das tatsächliche Bild jedoch differenzierter, da die Bewertungen in bestimmten Regionen und für bestimmte Sektoren sehr hoch seien. Insbesondere US-Aktien seien derzeit relativ teuer, vor allem im Vergleich zum Vereinigten Königreich und zu Europa. Dieser Bewertungsunterschied erkläre sich größtenteils durch die sektorale Zusammensetzung der Märkte und die dominierenden Branchen. In den USA sei der hoch bewertete Technologiesektor stärker vertreten, während in Europa die niedriger bewerteten Sektoren (vor allem Finanzwerte, Energie, Grundstoffe und Versorger) stärker gewichtet seien. Die hohe Bewertung des Technologiesektors sei nicht irrational, sondern werde durch das starke Wachstum des Sektors in einer Zeit gestützt, in der niedrige Zinssätze Wachstum besonders wertvoll machten. Die Unternehmensgewinne im Technologiesektor seien fast doppelt so schnell gewachsen wie die des breiteren Indexes. Es gebe allen Grund zu der Annahme, dass sich dieses Wachstum fortsetzen könne: Der Trend zur verstärkten Nutzung und Übernahme von Technologie wurde durch die Pandemie noch beschleunigt. Dies trage dazu bei, die höhere Bewertung des Sektors zu rechtfertigen.

Generell werden die höheren Bewertungen von Aktien durch das erwartete Gewinnwachstum gestützt. Im Jahr 2020 komme es aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 auf die Weltwirtschaft zu einem starken Rückgang der ausgewiesenen Gewinne. Im Laufe des Jahres 2021 wurde deutlich, dass sich die Volkswirtschaften weltweit schnell erholen und die Unternehmensgewinne dem folgen werden. Für 2021 erwartet Spijkman ein Gewinnwachstum von etwa 30 Prozent im Vergleich zu 2019.

Sicherlich gebe es eine Reihe von Risiken für Aktien. Eine Erhöhung der Unternehmenssteuern würde beispielsweise den jüngsten Trend umkehren, dass Länder miteinander konkurrieren, um den Unternehmen niedrigere Steuersätze anzubieten, um die Schaffung von Arbeitsplätzen sowohl in den Unternehmen selbst als auch innerhalb der Lieferkette zu fördern. Die Regierungen könnten sich diese Großzügigkeit nicht mehr leisten. Die 20 größten Volkswirtschaften der Welt hätten einen Plan für eine globale Reform unterzeichnet, der einen Mindeststeuersatz für multinationale Unternehmen vorsieht und die Möglichkeiten der multinationalen Unternehmen einschränkt, ihre Gewinne in steuerfreundliche Länder zu verlagern. Dies könnte den Unternehmensgewinnen einen Dämpfer versetzen. „Für die entwickelten Märkte erwarten wir in den kommenden Jahren eine Rendite von knapp sechs Prozent jährlich in US-Dollar. Die Dividendenrendite dürfte aufgrund der höheren Bewertungen niedriger ausfallen als in den letzten Jahren. Wir rechnen mit einer Dividendenrendite von etwa 1,6 Prozent. Eine wichtige Komponente der langfristigen Aktienrendite ist das Gewinnwachstum. Für die kommenden Jahre gehen wir von einem weiteren Anstieg der Unternehmensgewinne aus, so dass das Dividendenwachstum wahrscheinlich über der Inflation liegen wird. Das sollte ein reales Dividendenwachstum von etwa drei Prozent bedeuten“, sagt Spijkerman. Innerhalb der entwickelten Märkte sei das Unternehmen trotz höherer Bewertungen positiver für die USA als für Europa gestimmt. „Wir ziehen es vor, uns auf strukturelle Veränderungen wie Digitalisierung und Automatisierung zu stützen. Auch Technologieunternehmen dürften langfristig schneller wachsen als die traditionelleren Sektoren. Small Caps könnten sich ebenfalls als fruchtbarer Bereich erweisen, da sie im Vergleich zu Large Caps ein höheres Gewinnwachstum pro Aktie aufweisen. Es gibt echte Chancen, auch wenn die Gesamtbewertungen hoch erscheinen“, so der Anlagestratege. (DFPA/mb1)

Aegon Asset Management (Aegon AM) ist der Vermögensverwaltungszweig des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon N.V. Aegon AM beschäftigt 1.200 Mitarbeiter weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 463,8 Milliarden US-Dollar für Pensionspläne, öffentliche Fonds, Versicherungsgesellschaften, Banken, Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen. (Stand: 30, Juni 2021).

www.aegonam.com

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