Angermann: Keine Marktentspannung durch Neubauprojekte
Das Angebot an freien Büroflächen nimmt in Hamburg weiter ab. Verglichen mit dem Vorquartal reduzierte sich der Leerstand von rund 635.000 Quadratmeter auf rund 620.000 Quadratmeter. Bei einem Gesamtflächenbestand von rund 13,6 Millionen Quadratmeter entspricht dies einer Leerstandsquote von 4,6 Prozent, berichtet das Immobilienunternehmen Angermann. Die Büromieten blieben nach stetigem Anstieg stabil. Die Spitzenmiete beträgt 26,50 Euro pro Quadratmeter und die Durchschnittsmiete beläuft sich auf 15,00 Euro pro Quadratmeter. Kurzfristig rechnet Angermann steigenden Mietpreisen.
„Gerade in den besonders begehrten zentralen Innenstadtlagen ist seitens der Büromieter mehr denn je rechtzeitiges Handeln und zügiges Entscheiden gefragt. So ist bei einem Flächenbedarf bis 1.500 Quadratmeter eine Vorlaufzeit von mindestens zwölf Monaten für die Umsetzung der Anmietungspläne erforderlich. Im Segment zwischen 1.500 und 3.000 Quadratmeter erhöht sich diese auf 18 Monate und bei Gesuchen über 3.000 Quadratmeter sogar auf wenigstens 24 Monate“, sagt Artur Kraft, Direktor bei Angermann Real Estate Advisory in Hamburg.
Insbesondere im hochwertigen Großflächensegment gestalte sich die Suche nach geeigneten Büroflächen schwierig. „Eine signifikante Entspannung der Marktlage durch Neubauprojekte ist zumindest kurzfristig nicht zu erwarten, da viele bereits einen hohen Vorvermietungstand aufweisen oder erst nach 2018 fertiggestellt werden. In der City und City Süd gibt es aktuell jeweils höchstens zehn Bürogebäude, in denen in den kommenden sechs Monaten noch 2.000 Quadratmeter Bürofläche zusammenhängend bezogen werden können. In der Hafencity sind es sogar nur noch fünf Immobilien“, betont Kraft.
Bürocenterbetreiber und Coworking-Anbieter, die dem Dienstleistungssektor zugerechnet werden, gewännen auf dem Hamburger Büromarkt zunehmend an Bedeutung. „Diese Branche liefert die Lösung für die sich verändernden Anforderungen der modernen Büronutzer im Hinblick auf flexible Vertragslaufzeiten. Institutionellen Bürovermietern ist dies aufgrund ihrer Anlagestruktur nicht möglich“, so Kraft. Insgesamt beträgt der Anteil von Bürocenterbetreibern und Coworking-Anbietern am Gesamtflächenumsatz sechs Prozent. Dies entspricht einer Vermietungsleistung von rund 27.000 Quadratmetern.
Im Standortranking habe die City mit einer Vermietungsleistung von rund 109.800 Quadratmetern die nach dem ersten Halbjahr führende City Süd auf den zweiten Platz verdrängt. Deutlich zugelegt hat die drittplatzierte Hafencity. Nachdem der Büroflächenumsatz im ersten Halbjahr 16.100 Quadratmeter betrug, wurden im dritten Quartal rund 47.000 Quadratmeter umgesetzt.
Das Vermietungsergebnis von rund 465.000 Quadratmeter nach den ersten drei Quartalen 2017 sei das stärkste Ergebnis seit 2013, schreibt Angermann. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte die Vermietungsleistung um zwölf Prozent gesteigert werden. „Bedingt durch die Vielzahl an offenen Gesuchen in allen Flächensegmenten ist für das Gesamtjahr ein Büroflächenumsatz von über 600.000 Quadratmetern realistisch“, sagt Kraft.“ Die größte Anmietung der vergangenen drei Monate wurde durch Gruner + Jahr mit rund 34.000 Quadratmetern in der Hafencity getätigt. Vier Mietverträge der Top-Ten-Deals, deren Anteil am Gesamtflächenumsatz 30 Prozent beträgt, entfielen auf das dritte Quartal. Aktivste Branche war im bisherigen Jahresverlauf der Sektor Werbung/Medien mit rund 60.400 Quadratmetern.
Quelle: Pressemitteilung Angermann
Unter dem Dach der Angermann-Holding vereinen sich zehn Unternehmen darunter die Immobiliendienstleistungen. (TS1)