Investoren sollten Hochzinsanleihen in Betracht ziehen
Die Renditen der Staatsanleihen aus der Eurozone erreichten zuletzt neue Tiefstände. Hintergrund für diese Entwicklung ist, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in Aussicht gestellt hat, zusätzliche quantitative Lockerungsmaßnahmen zu beschließen. Als Folge nähert sich der Anteil der Euro-Staatsanleihen, die mit negativer Rendite notieren, den Rekordständen von April 2015. „In der letzten Woche konnte sogar Portugal erstmals kurzfristige Anleihen mit negativer Rendite begeben. Deutschland platzierte zweijährige Papiere mit einer Rendite von minus 0,4 Prozent - das ist ein Rekordtief“, betont Michael Mewes, Leiter des Anleiheteams bei J.P Morgan Asset Management in Frankfurt.
Der Experte führt aus, dass mehr als zwei Drittel der Staatsanleihen aus dem Euroraum mit weniger als einem Prozent rentieren. Angesichts der steigenden Herausforderungen für die Ertragsgenerierung könnten Anleger deshalb weiterhin erwägen, sich im Risikospektrum ins Segment der europäischen Hochzinsanleihen vorzuwagen: Der Barclays Pan European High Yield Index beitet beispielsweise derzeit eine Rendite von fast fünf Prozent. „Anleiheinvestoren werden bei Hochzinsanleihen aktuell deutlich für potenzielle Zahlungsausfälle und eine erhöhte Volatilität entschädigt“, unterstreicht Mewes.
Wichtig sei dabei, sich flexibel zu positionieren, um die gesamte Spannbreite der Anleihenmärkte nutzen zu können. Des Weiteren sei eine Internationalisierung der Investments sinnvoll: „Die Differenz zehnjähriger US-Staatsanleihen im Vergleich zu deutschen Bundesanleihen liegt fast bei 1,5 Prozent, das ist historisch signifikant. Diese Mehrrendite ist nicht nur bei Staatsanleihen, sondern in allen Anleihesegmenten zu beobachten. Und nicht zu vernachlässigen ist, dass die Internationalisierung zumeist auch aus Diversifikationssicht Sinn macht“, so das Fazit von Mewes.
Quelle: „Charts im Fokus“ von J.P. Morgan Asset Management
Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JPMorgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. Dieser verwaltet rund 160 Publikumsfonds sowie institutionelle Mandate mit einem Kundenvermögen in Höhe von über 1,7 Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro). (Stand: 30. September 2015) (JF1)