AXA IM: Investoren wollen Engagement in Alternative Debt erhöhen – doch die Regulatorik bremst sie aus
Im Niedrigzinsumfeld engagieren sich institutionelle Investoren immer stärker in alternativen Kreditinstrumenten. Das Anlagevolumen könnte in den nächsten zwei Jahren um rund ein Drittel steigen. Wichtigstes Hindernis ist dabei allerdings die Regulatorik. Das sind die Kernergebnisse einer Studie im Auftrag von AXA Investment Managers (AXA IM), für die 141 Entscheider und Experten bei Versicherern, Vorsorgern und Stiftungen in Deutschland befragt wurden.
„Institutionelle Investoren suchen nach Alternativen zu traditionellen Anlagen, weil sie ihre Ziele mit diesen nur noch schwer erreichen können. Unsere Studie zeigt: Die Zuflüsse würden wohl noch höher ausfallen, wenn die Anleger könnten, wie sie wollten. Denn das regulatorische Umfeld enthält teilweise hohe Hürden für solche Anlagen“, fasst Jörg Schomburg, Head of Institutional Sales Germany bei AXA IM, die Ergebnisse zusammen.
Insgesamt wollen die befragten Investoren den Anteil von Alternative Debt in ihren Portfolios in den nächsten 24 Monaten von 1,9 auf 2,5 Prozent erhöhen. Hinter diesen Zahlen verbergen sich große Kapitalbewegungen, denn die Marktteilnehmer stehen für ein Anlagevolumen in Höhe 662,6 Milliarden Euro. Davon könnten nun 3,97 Milliarden in alternative Kreditinstrumente fließen. Besonders stark wollen Versicherer ihr Engagement erhöhen – um 69 Prozent. Der große Zuspruch erscheint umso erstaunlicher, als die Investoren sich mit einer ganzen Reihe von Barrieren konfrontiert sehen. 79 Prozent der Befragten nannten regulatorische Anforderungen als hohe oder sehr hohe Hürde. Hoher administrativer Aufwand (77 Prozent), fehlende Inhouse-Ressourcen (71 Prozent) und interne Anlagerestriktionen (60 Prozent) wurden ebenfalls häufig genannt.
Die Gründe für die neue Offenheit vieler Investoren für alternative Instrumente wie Commercial Real Estate Loans (CREs), Collateralized Loan Obligations (CLOs) oder Infrastrukturinvestments liegen laut Studie auf der Hand: 85 Prozent der Befragten versprechen sich bessere Renditechancen als mit traditionellen Anlagen, 83 Prozent möchten die Illiquiditätsprämie abschöpfen, die Investoren dafür erhalten, dass sie auf eine ständige Handelbarkeit von Investments verzichten. 77 Prozent möchten das Ausfallrisiko im Vergleich zu traditionellen Anleihen verringern, und 75 Prozent erhoffen sich eine bessere Diversifikation des Portfolios.
Zugleich verschließen die befragten Anleger allerdings auch nicht die Augen vor möglichen Nachteilen der alternativen Anlagen: Die mangelnde Transparenz alternativer Kreditmärkte ist aus Sicht der befragten Investoren das größte Manko bei einem Investment in Alternative Debt. 77 Prozent sehen hierin einen großen oder sehr großen Nachteil. Eine Not, aus der Investoren jedoch eine Tugend machen können, wie Schomburg erklärt: „Geringe Transparenz kann auch ein Vorteil sein, denn gerade in solch einem Umfeld machen sich langjährige Erfahrung und gute Kontakte bezahlt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Bei der Wahl eines externen Managers sollten Investoren daher auf einen überzeugenden Track Record besonderen Wert legen.“ Ähnliches gelte für die fehlende Liquidität, die 58 Prozent der Befragten als problematisch erachteten. Gerade institutionelle Investoren mit langem Anlagehorizont könnten es sich leisten, diesen Nachteil in Kauf zu nehmen, um die damit verbundene Prämie einzustreichen.
Quelle: Pressemitteilung AXA IM
AXA Investment Managers Paris SA (AXA IM) ist eine Vermögensverwaltung, die zur französischen AXA-Versicherungsgruppe gehört. Das 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 2.350 Mitarbeiter in 21 Ländern weltweit. (mb1)