AXA Investment Managers: Trifft der Negativzins jetzt auch Privatanleger?

Maxime Alimi, Ökonom im Team für Research und Investmentstrategie bei AXA Investment Managers, hält die Negativzinspolitik der Zentralbanken für ein brauchbares Mittel im Kampf gegen zu niedrige Inflationsraten – trotz aller Risiken und Nebenwirkungen.

Mit dem Negativzins wolle die Europäische Zentralbank (EZB) ein zentrales Problem lösen. „Mit den QE-Maßnahmen hat die Notenbank so viel billiges Geld bereitgestellt wie noch nie zuvor. Dennoch springt die Konjunktur in Europa nicht an, denn das Geld kommt nicht in den Wirtschaftskreislauf. Anstatt es als Kredit an Unternehmen und Privatleute weiterzureichen, legen die Banken überschüssiges Geld auf ihrem Konto bei der EZB an. Der Negativzins bestraft die Banken nun dafür und soll bewirken, dass sie das Geld in Form von Krediten weiterreichen und so die Wirtschaft wieder ankurbeln“, so Alimi.

Die Banken möchten die Privatanleger nicht belasten – das bedeutet, dass sie den Strafzins zahlen, der anfällt, wenn sie Geld bei der EZB parken. Das Ergebnis: Die Kosten der Negativzinspolitik werden durch die Banken getragen, nicht von der Gesamtwirtschaft, so heißt es im Marktkommentar. Dies wirke sich jedoch negativ auf die Ertragslage der Banken aus – vor allem im Kontext von QE, das jeden Monat mehr Reserven in die Finanzinstitute zwinge. „Wie bereits die Finanzkrise gezeigt hat, führt eine schwache Rentabilität von Banken in der Regel zu niedriger Risikobereitschaft – das bedeutet, dass sich die Kreditbedingungen verschärfen“, so Alimi. „Um ihre Margen zu halten, werden Banken die niedrigen Zinsen nicht an Kreditnehmer weitergeben. Der Nutzen für die Realwirtschaft bleibt dann aus.“ Aus der Sicht der Zentralbanken sollten Banken die negativen Zinsen daher an ihre Kunden weiterreichen, um so den Anreiz zu erhöhen mehr Geld auszugeben. Da dies aber nicht geschehe und die daraus resultierenden Nebeneffekte problematisch seien, kommen einige zu dem Schluss, dass die Negativzinspolitik kontraproduktiv wirkt. Um den Nebenwirkungen entgegenzuwirken, greifen die Zentralbanken mit entsprechenden Maßnahmen ein, die verhindern sollen, dass negative Zinsen die Bankreserven zu stark angreifen. „Dennoch sind wir der Ansicht, dass die Banken die negativen Zinsen eventuell doch an ihre Kunden weiterreichen, wenn sich die Negativzinspolitik erst einmal etabliert hat“, erklärt Alimi.

Das Fazit des Investmentexperten: „Insgesamt präsentiert der Negativzins als unkonventionelles geldpolitisches Werkzeug zwar einige Vorteile, aber gleichzeitig zeichnen sich zwei große Probleme ab. Erstens, negative Zinsen entfalten ihre Wirkung nur, sofern auch Bargeld besteuert wird. Und zweitens, die Reaktion der Öffentlichkeit auf eine solche Politik ist noch ungewiss.“ Eines sei jedoch jetzt schon abzusehen: In einer Welt der dauerhaft niedrigen Zinsen, die immer wieder Richtung Null tendieren, seien negative Zinsen eine brauchbare politische Option.

Quelle: Pressemitteilung AXA Investment Managers

AXA Investment Managers Paris SA ist eine Vermögensverwaltung, die zur französischen AXA-Versicherungsgruppe gehört. Das 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt 2.300 Mitarbeiter in 21 Ländern weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 689 Milliarden Euro. (Stand: März 2015) (mb1)

www.axa-im.de

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