Bankenstudie: Gespaltener europäischer Bankenmarkt mit Nord-Süd-Gefälle

Trotz materieller Fortschritte bestehen bei vielen europäischen Banken – vor allem beim Abbau von Risiken und bei der Stärkung des Kapitals – weiterhin erhebliche Schwächen. Das gilt sowohl bei einzelnen Banken als auch in nationalen Bankensystemen, so ergibt die „I-CV Bankenstudie" des Beratungsunternehmens Independent Credit View (I-CV).

Zwar werden diesem Jahr mit einer weiteren Stabilisierung der Kreditwürdigkeit der Banken im Allgemeinen gerechnet, doch der massive Druck auf die Nettozinsmarge als Hauptertragsquelle halte aufgrund des Tiefzinsumfelds an. „Somit drängt sich bei mancher Bank die Frage der Daseinsberechtigung auf. Eine Konsolidierung dürfte bei kleinen und mittleren Banken in den nächsten Jahren zu sehen sein, während bei den großen Banken wohl vorerst keine größeren Transaktionen zu erwarten sind“, sagt Christian Fischer, Partner von I-CV und Mitautor der Studie.

Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Bonität europäischer Banken stabilisiert, wenn auch vielfach noch auf bescheidenem Niveau. Sechs positiven Veränderungen stehen sechs negative gegenüber. Dabei bleibt die Kluft zwischen stärkeren und schwächeren Volkswirtschaften entscheidend für die Bonität wie auch den relativen Fortschritt der einzelnen Banken. Am besten schneiden in der I-CV Analyse weiterhin die Swedbank und Svenska Handelsbanken aus Schweden ab. Auch die schweizerischen Credit Suisse und UBS sind spürbar robuster und weisen eine über dem europäischen Durchschnitt liegende Kreditwürdigkeit auf. Demgegenüber liegen die deutschen Banken deutlich abgeschlagen mehrheitlich allenfalls im unteren Investment-Grade-Bereich, sofern keine Unterstützung unterstellt wird. Mit der italienischen Unicredit SpA und der Bewertung „BB+“ ist lediglich ein Institut im Bereich „Non Investmentgrade“ eingestuft worden. „Wir sehen insgesamt einen gespaltenen europäischen Bankenmarkt. Das wird besonders deutlich bei der Betrachtung der geographischen Verteilung des Banken-Kapitalbedarfs, der in Südeuropa, namentlich Italien und Spanien, fast das Anderthalbfache der aktuellen Marktkapitalisierung erreicht. Auch Banken in Deutschland, Österreich und Frankreich haben zum Teil hohen Kapitalbedarf, während dieser für Nordeuropa und die Schweiz sehr gering ist. Es bleibt also beim Nord-Süd-Gefälle in der europäischen Bankenlandschaft“, sagt Fischer.

Weiter konstatiert der Mitautor der Studie: „Regulatorische Eingriffe erhöhen die latenten Risiken von Banken für Investoren erheblich. Dies gilt besonders für die Festlegung und Transparenz bankspezifischer Kapitalerfordernisse sowie für die anstehende Ausgestaltung der Anforderungen zu TLAC (Total Loss Absorbing Capital). Aus gut gemeinten Regulierungen können sich hier schnell spürbare Verschlechterungen für Anleiheinvestoren ergeben. Wir erwarten verstärkt Emissionen von Nachranganleihen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Kapitalerhöhungen dürften weiterhin primär aus der Not unzureichender Thesaurierung geboren sein und angesichts tiefer Bewertungen erhebliche Verwässerungen implizieren.“

Auf Basis der Auswirkungen der makroökonomischen und bankaufsichtsrechtlichen Entwicklungen auf das europäische Bankenuniversum empfiehlt I-CV, noch selektiver bei Anlagen in Emissionen europäischer Banken vorzugehen und deren Duration zu verkürzen beziehungsweise kurz zu halten.

Quelle: Pressemitteilung Independent Credit View (I-CV)

Die Independent Credit View AG (I-CV) wurde im Januar 2003 als Bonitäts- und Kredit-Research-Institut in der Schweiz gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Beratung von institutionellen Anlegern spezialisiert und überprüft für diese auf Mandatsbasis laufend die Kreditqualität von nationalen und internationalen Kapitalmarktschuldnern, Privatplatzierungen und Darlehen. (mb1)

www.i-cv.ch

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