Baufinanzierungszinsen springen nach oben – Zinswende oder nur kleine Korrektur?
Nachdem seit Ende 2013/Anfang 2014 die Zinsen für zehnjährige Zinsbindungen um bis zu 1,5 Prozent gefallen sind und im April 2015 der bisherige Tiefstand erreicht wurde, verteuerten sich nun binnen weniger Wochen die Baufinanzierungszinsen um bis zu 0,5 Prozentpunkte. Dies meldet der Finanzdienstleister Dr. Klein.
„Dass es bei einer derart starken Abwärtsentwicklung einmal eine ,Gegenreaktion‘ geben musste, war nur eine Frage der Zeit“, kommentiert Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, das Geschehen.
Ob es sich um die lang erwartete Trendumkehr handelt oder die Baufinanzierungzinsen wieder auf das Niveau von Mitte April zurückfallen, bleibt abzuwarten. Sicher ist laut Dr. Klein: Sollte sich in den nächsten Monaten die einhellige Meinung durchsetzen, dass die Inflation wieder anziehen wird oder die EZB sogar ihr Anleihekaufprogramm schneller als erwartet verringert oder einstellt, ist mit einem deutlichen Zinsanstieg zu rechnen. Für die nächsten Wochen sind zunächst stark schwankende Zinsen zu erwarten.
„Kunden, die in den kommenden zwei bis 24 Monaten eine Anschlussfinanzierung benötigen und das Risiko eines weiteren Zinsanstieges scheuen, sollten sich die jetzigen Konditionen unbedingt sichern“, empfiehlt Gawarecki. „Zum einen ist das jetzige Zinsniveau noch immer historisch niedrig. Zum andern werden für ein Forward-Darlehen, das heute abgeschlossen wird, meistens keine hohen Aufschläge fällig. Viele Banken bieten eine kostenlose Vorlaufzeit von sechs, aber auch teilweise zwölf Monaten an. Die Forward-Aufschläge belaufen sich auf 0,01 bis 0,03 Prozentpunkte pro Forward-Monat, der über die kostenfreie Zeit hinausgeht.“
Um zu verdeutlichen, was ein erneuter Zinsanstieg von 0,50 Prozentpunkten an Mehrkosten bedeuten würde: Bei einem Darlehen von 150.000 Euro mit einer Tilgung von 3 Prozent zahlt der Kunde nach einer zehnjährigen Zinsbindung bei einem möglichen Sollzinsanstieg von 1,4 auf 1,9 Prozent knapp Euro 6.000 Euro mehr Zinsen.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Die Dr. Klein & Co. AG mit Sitz in Lübeck ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (JF1)