BCG-Studie: Ertragsrückgang deutscher Privatbanken von 2,7 Milliarden Euro bis 2019

Der Trend zur Digitalisierung setzt die Erträge der deutschen Privatkundenbanken zunehmend unter Druck. Schon in vier Jahren werden über traditionelle Bankfilialen weniger als die Hälfte (rund 45 Prozent) der Erträge erzielt, während es heute noch zwei Drittel sind. Auf digitale Kanäle entfallen 2019 bereits über 35 Prozent der Erträge. Neue, digitale Wettbewerber wie FinTechs werden sich damit Marktanteile von acht bis zwölf Prozent gesichert haben. Dadurch entgeht den klassischen Bankfilialen ein Ertragspotenzial von sechs Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt The Boston Consulting Group (BCG) in der aktuellen Marktanalyse Retail Banking Revenue Pools 2015.

„Die klassischen Filialbanken stehen vor der Herausforderung, ihre Vertriebsstruktur zügig umbauen zu müssen. Auch wenn sie eine Radikalkur noch scheuen, ist ein grundlegender Modellwechsel unausweichlich. Sonst könnten die Filialbanken bald die ‚Dinosaurier‘ des Privatkundengeschäfts werden“, sagt Til Klein, BCG-Partner und Experte für Privatkundenbanken. Auf jährlicher Basis modelliert BCG die Produktentwicklung des deutschen Privatkundenmarktes in Volumen, Margen und Erträgen und ermöglicht so einen klaren Blick auf die Ertragspotenziale in verschiedenen Ländern.

Der Vergleich der europäischen Märkte zeige, vor welcher dramatischen Markt- und Wettbewerbssituation die deutschen Banken stehen. Im deutschen Privatkundengeschäft gingen seit 2009 Erträge in Höhe von 5,1 Milliarden Euro (8,6 Prozent) verloren; sie beliefen sich 2014 auf 54,0 Milliarden Euro. Bis 2019 werden die Erträge um weitere 2,7 Milliarden Euro (4,9 Prozent) schrumpfen. Gründe dafür seien unter anderem das Niedrigzinsumfeld, die Digitalisierung und erhöhter Wettbewerb aus dem Ausland. Den Privatkundenbanken geht damit innerhalb von nur zehn Jahren mehr als ein Achtel ihrer Ertragsbasis verloren, bei gleichzeitigem Anstieg der Kosten für regulatorische Anforderungen.

BCG erwartet in Deutschland aufgrund einer nachlassenden Kreditnachfrage und sinkender Margen einen Rückgang der Krediterträge um jährlich rund ein Prozent. Damit verlieren die deutschen Banken einen ihrer wenigen Wachstumsfaktoren der vergangenen Jahre. Positive Entwicklungen erwarten die BCG-Experten dagegen im Wertpapiergeschäft – mit einem jährlichen Wachstum von zwei Prozent – sowie beim Einlagengeschäft: Hier ist mit einer Verlangsamung des Ertragsrückgangs zu rechnen. Seit 2009 sind die Einlagenerträge um 33 Prozent eingebrochen; in den nächsten Jahren werden sie mit einem Minus von jährlich drei Prozent deutlich langsamer zurückgehen. „Dennoch gilt: Wer die Einlagen- und Zinsabhängigkeit vieler deutscher Banken kennt, der weiß, dass das Verschwinden von über 40 Prozent der Einlagenerträge in nur zehn Jahren zwischen 2009 und 2019 an den Grundfesten der Branche rüttelt“, sagt BCG-Experte Klein.

Quelle: Pressemitteilung BCG

The Boston Consulting Group (BCG) ist eine inhabergeführte internationale Managementberatung. BCG wurde 1963 gegründet und ist heute an 81 Standorten in 45 Ländern vertreten. Weltweit erwirtschaftete BCG im Jahr 2014 mit 10.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,55 Milliarden US-Dollar. (AZ)

www.bcg.de

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