Berlin: Zinshaus-Investoren wagen den Sprung über die Havel
Die Dynamik auf dem Berliner Zinshausmarkt setzt sich fort, wobei die Nachfrage das Angebot bei Weitem übertrifft. So wurden im vergangenen Jahr 1.157 Anlageimmobilien mit einem Umsatzvolumen von rund 4,26 Milliarden Euro gehandelt. Laut dem „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser Berlin“ vom Immobiliendienstleister Engel & Völkers sind das 31 Objekte mehr als im Jahr zuvor, bei einem Umsatzzuwachs von rund zehn Prozent. Das Umsatzvolumen verteilt sich zu 41 Prozent auf reine Mehrfamilienhäuser und zu 59 Prozent auf gemischt genutzte Wohn- und Geschäftshäuser. Immer häufiger wagten Zinshaus-Investoren dabei den Sprung über die Havel in die peripheren Lagen außerhalb des S-Bahn-Rings.
Im Jahr 2015 wurden in Berlin-Spandau auffallend viele Zinshäuser gehandelt (72 Transaktionen). In den Altbezirken Wedding (75), Steglitz (81), Reinickendorf (82) und Neukölln (91) ging es noch dynamischer zu, so Engel & Völkers. „Diese Lagen sind für Investoren aufgrund des attraktiven Preisniveaus, der zunehmenden Wohnraumnachfrage sowie der zu erwartenden ansteigenden Mieten interessant“, sagt Philip Hetzer, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Berlin. Faktoren über dem 20-Fachen der Jahresnettokaltmiete werden dort in den einfachen Lagen aufgerufen und ziehen weiter an.
In den Altbezirken Wedding und Treptow fand 2015 ein deutlich stärkeres Transaktionsgeschehen statt als im Vorjahr. So wurden im Wedding rund 47 Prozent mehr Objekte umgesetzt. Im Schnitt zahlten Käufer dort 2,76 Millionen Euro für eine Anlageimmobilie. In Treptow registrierte der Gutachterausschuss einen Zuwachs von circa 59 Prozent auf 54 Transaktionen. Das dazugehörige Umsatzvolumen stieg um mehr als 200 Prozent auf 198,4 Millionen Euro an. „Diese aufstrebenden Stadtteile stehen sowohl von nationalen als auch von internationalen Investoren zunehmend im Fokus der Nachfrage“, betont Hetzer.
Dennoch wiesen nach wie vor die Innenstadtbezirke die höchsten Umsatzvolumina 2015 im gesamten Stadtgebiet aus. Während im Altbezirk Mitte 34 Objekte zu einem Volumen von 399,8 Millionen Euro gehandelt wurden, wechselten in Charlottenburg 56 Immobilien mit einem Transaktionsvolumen von 362,4 Millionen Euro den Besitzer. Aber auch in Wilmersdorf wurden 63 Verkäufe mit einem Umsatz von knapp über 300 Millionen Euro registriert. Institutionelle Marktteilnehmer nutzen hier vereinzelt die gestiegenen Preise zum Verkauf, um ihr Portfolio zu diversifizieren.
Für den Wohn- und Geschäftshausmarkt rechnet Engel & Völkers Commercial weiter mit einer hohen Nachfrage bei einem zunehmend limitierten Angebot sowie einem kontinuierlichen Preiswachstum. Für das Jahr 2016 erwarten die Experten für Anlageimmobilien mit 1.100 bis 1.300 Zinshaus-Transaktionen in Berlin ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr. Das Umsatzvolumen dürfte erneut steigen und am Jahresende zwischen 4,1 und 4,9 Milliarden Euro liegen.
Quelle: Pressemitteilung Engel & Völkers
Engel & Völkers ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Yachten im Premium-Segment. Das Unternehmen beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter/innen und ist in 38 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. (JF1)