Beteiligungsmarkt: Geschäftsklima weiter sehr gut
Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers sinkt im dritten Quartal 2018 um 5,0 Zähler auf 72,1 Saldenpunkte, bleibt damit aber sehr gut. Die Beteiligungsinvestoren bewerten dabei sowohl ihre Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartung etwas schlechter als im Rekordquartal davor. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage verliert zwei Zähler auf 77,6 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung sinkt deutlicher um 7,9 Zähler auf 66,6 Saldenpunkte.
Das sehr gute Geschäftsklima wird nach wie vor durch ein insgesamt ebenfalls sehr gutes Marktumfeld gestützt. Die Beteiligungskapitalgeber sind äußerst zufrieden mit der Quantität und Qualität ihres Dealflows, mit dem geringen Abschreibungsdruck sowie mit dem Fundraising- und Exitklima, die beide wieder in die Nähe ihrer Bestwerte anzogen.
„Der deutsche Beteiligungsmarkt zeigt sich weiterhin stark, der sich zuletzt andeutende Stimmungsumschwung ist erst einmal nicht eingetreten“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Insbesondere der neue Höchststand des Investorenvertrauens im VC-Markt freut uns. Die Investitionsbereitschaft ist hoch. Mit der neuen KfW Capital können wir es so gemeinsam angehen, die vorhandenen Marktlücken zu beseitigen. Wir sehen eine sehr hohe VC-Nachfrage, bei wieder deutlich anziehender Qualität des Dealflows. Im Spätphasensegment scheint die Unzufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen dagegen gerade auf die Investitionsbereitschaft durchzuschlagen. Die Nachfrage hat hier seit dem Tiefpunkt Ende 2016 zwar stark angezogen, was günstigere Einstiegspreise erwarten ließe. Die hohe Qualität der deutschen Mittelständler bleibt aber preisbestimmend.“
Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied ergänzt: „Der Rücksetzer bei der Stimmung der Spätphaseninvestoren ist angesichts des Anstiegs der letzten Jahre und des erreichten Rekordniveaus keine Überraschung. Größter Belastungsfaktor auf der Investitionsseite bleiben hier die allgemein ambitionierten Unternehmensbewertungen und erste Unsicherheiten im Hinblick auf die Konjunktur. Erfreulich ist die anhaltend positive Stimmung bei den VCs. Diese sollte sich auf die Investitionsbereitschaft niederschlagen, weshalb wir optimistisch sind, dass in diesem Jahr in Deutschland mehr Venture Capital in Startups fließen wird als im letzten Jahr. Gleichzeitig dürften die VCs das positive Marktumfeld gerade bei Exits und Fundraising nutzen, um den Grundstein für erfolgreiche nächste Jahre zu legen. Die neue KfW Capital wird dazu sicher einen wichtigen Beitrag leisten, um mehr Kapital für deutsche Venture Capital-Fonds zu mobilisieren.“
Quelle: Pressemitteilung KfW
Die KfW-Bankengruppe ist die größte nationale Förderbank der Welt. Ihre Gründung erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts.
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Diese umfasst die Private-Equity-Gesellschaften - von Venture Capital über Wachstumsfinanzierung bis zum Buy-Out-Bereich - sowie die institutionellen Investoren, die in Private Equity investieren. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften. (JF1)