"BF. Quartalsbarometer": Mehr Banken stufen Immobilienfinanzierungsmarkt als progressiver ein
Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern hat sich laut „BF.Quartalsbarometer“ verbessert. Rund ein Drittel der befragten Banken stuft den Markt als progressiver ein. Damit bewegt sich das Quartalsbarometer des Immobilienfinanzierers BF.direkt seitwärts mit leichter Aufwärtstendenz und steigt von 0,11 auf 0,49. Ein positiver Barometerwert steht für eine hohe Finanzierungsbereitschaft der Banken und eine gute Versorgung der Immobilienwirtschaft mit Krediten. Ein negativer Barometerwert bedeutet das Gegenteil. Liegt der Barometerwert – wie aktuell – nahe Null, zeuge dies von einem ausgeglichenen Markt.
Ein weiteres Kernergebnis: „Das Risiko- beziehungsweise Qualitätsbewusstsein unter den Befragten ist angestiegen“, erläutert Manuel Köppel, CFO von BF.direkt Dies zeige sich bei der Frage nach den Schwerpunkten im Neugeschäft. Dabei verlieren die Maximierung von Ertrag und Rendite an Bedeutung (minus 2,2 Prozentpunkte), gleichzeitig gewinnt die Risikominimierung an Gewicht (plus 1,0 Prozentpunkte). „Das gestiegene Risikobewusstsein spiegelt sich auch bei den Kreditentscheidungen wider. Nur bei 4,5 Prozent der Kreditentscheidungen trifft der Neugeschäftsbereich maßgeblich die Entscheidung. Die Risikoabteilung setzt sich hingegen bei einem Viertel der Kreditentscheidungen durch (plus 2,1 Prozentpunkte)“, so Köppel.
Die selektive Finanzierung der Banken zeige sich auch bei der Beantwortung der Frage, warum Darlehensvergaben nicht zustande gekommen sind. Rund 60 Prozent aller Befragten gaben an, dass Finanzierungen entweder wegen zu hoher Projektrisiken, einem mangelhaften Track Record des Darlehensnehmers oder einem zu geringen Eigenkapitalanteil des Darlehensnehmers nicht zustande gekommen sind.
Weitere Ergebnisse: Bei der Bestandsfinanzierung sind die Margen gesunken (von 135 auf 131 Basispunkte), die LTVs (Loan-to-Values) hingegen auf 71,3 Prozent gestiegen (plus 1,2 Prozentpunkte). Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen stiegen die Margen leicht auf 185 Basispunkte (Vorquartal: 181 Basispunkte), der durchschnittliche Loan-to-Cost (LTC) kletterte auf 73,2 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte).
Bei der Finanzierung von Bestandsimmobilien gebe es keine großen Verschiebungen bei den Nutzungsarten. Jeweils rund 96 Prozent finanzieren Büro- und Wohnimmobilien. Die größte Veränderung gab es bei der Nischennutzungsart Mikroapartments/Studentenwohnen. Finanzierten im ersten Quartal 2017 noch rund 46 Prozent Objekte dieser Nutzungsart, waren es im zweiten Quartal 2017 bereits 52 Prozent. Köppel kommentiert: „Die verstärkte Finanzierung von Nischennutzungsarten ist eine Reaktion der Banken auf den starken Wettbewerb. Wir beobachten seit geraumer Zeit verstärkte Aktivitäten in Spezialsegmenten wie Mikroapartments /Studentenwohnen.“
Das „BF.Quartalsbarometer“, das durch das Analyseunternehmen Bulwiengesa erarbeitet wurde, wird vierteljährlich veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilung BF direct
Die BF.direkt AG ist ein Spezialist für die Finanzierung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilienprojekte. Der Unternehmenssitz befindet sich in Stuttgart. (mb1)