BHW: Weiterer Anstieg der Hypothekenzinsen
Die Entwicklung der langfristigen Kapitalmarktzinsen in diesem Jahr gleicht ein wenig einer Berg- und Talfahrt. Allerdings sind die Ausschläge dabei nicht besonders stark ausgeprägt, wobei das Zinsniveau im historischen Vergleich stets sehr niedrig blieb. Das schreibt Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, in einem Kommentar.
Aus Marktsicht fehlten für einen neuen nachhaltigen Zinstrend Impulse seitens der Geldpolitik. Die Europäische Zentralbank (EZB) halte sich trotz einer gestiegenen Inflation und sehr guter Konjunkturdaten für den Euroraum nach wie vor sehr bedeckt. Offensichtlich fürchteten die Währungshüter, dass ein zu frühes oder zu starkes Zurückfahren der Geldpolitik den Konjunkturaufschwung beenden und hochverschuldete Staaten in Finanzierungsprobleme bringen könnte.
Allzu lange dürfe die EZB aber nicht mehr warten. Ansonsten riskiere sie, dass sich an den Märkten Blasen bilden und es zu stärkeren Verwerfungen an den Märkten kommt. Ganz allgemein nehme das Risiko von Nebenwirkungen zu, je länger die ultraexpansive Geldpolitik anhält. Gleichzeitig werde ein Ausstieg immer teurer, da das Risiko volkswirtschaftlicher Schäden zunimmt. Bargel rechne daher damit, dass die EZB im Herbst beschließen wird, ihr Anleiheankaufprogramm weiter zurückzufahren.
Weniger Anleihekäufe der Notenbank dürften zu höheren Zinsen führen, auch wenn ein sprunghafter Anstieg des Zinsniveaus nach wie vor unwahrscheinlich sei. Für Bauherren und Immobilienkäufer dürfte sich die Finanzierung dementsprechend etwas verteuern. Aus heutiger Sicht empfehle es sich nach wie vor, die Zinsen für einen längeren Zeitraum festzuschreiben.
Quelle: Pressemitteilung BHW
BHW ist ein deutscher Finanzdienstleister mit Sitz in Hameln, der 1928 in Berlin zunächst als Bausparkasse der deutschen Beamtenschaft entstand. Seit 2006 ist das Unternehmen eine Tochter der Postbank. (mb1)