BVK: Deutscher Beteiligungsmarkt legt zu
Von Januar bis Juni 2015 wurden 2,91 Milliarden Euro in gut 600 deutsche Unternehmen investiert. Damit wurde laut Statistik des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) das vergleichbare Vorjahresergebnis (2,79 Milliarden Euro) leicht übertroffen. Im Gesamtjahr 2014 lag das Investitionsergebnis bei 7,16 Milliarden Euro.
„Nach dem investitionsstarken Jahr 2014 setzt der deutsche Beteiligungskapitalmarkt seine starke Entwicklung fort und dürfte das Investitionsniveau im laufenden Jahr wieder erreichen“, sagt Dr. Christian Stoffel, Vorstandsmitglied des BVK. Einige große Transaktionen seien für die nächsten Monate angekündigt und Venture Capital werde sich ebenfalls erfreulich in der zweiten Jahreshälfte 2015 entwickeln.
In den ersten sechs Monaten 2015 dominierten einmal mehr Buy-Outs das Investitionsgeschehen. Ihr Volumen summierte sich auf 2,14 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,22 Milliarden Euro). Auf die beiden anderen Marktsegmente Venture Capital und Minderheitsbeteiligungen entfielen 437 Millionen Euro beziehungsweise 329 Millionen Euro (Vorjahr: 244 Millionen Euro). Venture-Capital-Investitionen erreichten das beste Halbjahresergebnis seit 2008.
Derzeit kommen zwei Drittel aller Investitionen von ausländischen Beteiligungsgesellschaften, entweder aus dem Ausland oder über ihre Büros in Deutschland. „Das spricht für die Attraktivität deutscher Unternehmen. Doch die Politik muss die einheimische Beteiligungsbranche mit wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen ausstatten, wenn sie ihre im Koalitionsvertrag gesetzten Ziele umsetzen und den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken will“, sagt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied.
Mit dem kürzlich verabschiedeten „Eckpunktepapier Wagniskapital“ habe die Bundesregierung ihren Willen bekräftigt, zumindest im Venture-Capital-Bereich die lang angekündigten und dringend notwendigen Verbesserungen herbeizuführen. „Aber wenn in diesem Jahr keine Entscheidungen fallen, ist der Zug für diese Legislatur abgefahren“, so Hinrichs. „Dann verliert Deutschland und die einheimische Beteiligungsbranche den internationalen Anschluss zu Lasten der Kapitalversorgung kleiner und mittelständischer Unternehmen.“
Quelle: Pressemitteilung BVK
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Diese umfasst die Private-Equity-Gesellschaften - von Venture Capital über Wachstumsfinanzierung bis zum Buy-Out-Bereich - sowie die institutionellen Investoren, die in Private Equity investieren. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften. (TH1)