Chancen und Risiken im Vergleich: Immobilien versus Kryptowährungen

Einerseits gibt es nichts Greifbareres und Solideres als Immobilien. Sie zeichnen sich durch ihren Nutzen, ihre Erträge, ihre Reglementierung, ihre Langlebigkeit und ihre Markttiefe aus. Nicht ohne Grund werden sie im Englischen als „real estate“ bezeichnet, also als „reales Vermögen“. Auf der anderen Seite gibt es nichts Virtuelleres als Kryptowährungen. Sie sind immateriell, werden kaum genutzt, sind für den Normalbürger schwer verständlich, generieren an sich keine Erträge, sind kaum reguliert und existieren erst seit kurzer Zeit, so merkt Alexis Bienvenu an, Fondsmanager bei La Financière de l’Echiquier (LFDE).

Dennoch hätten sich weltweit innerhalb weniger Monate riesige Summen an Immobilienanlagen in Luft aufgelöst, als wären die Bewertungen der vergangenen Jahre letztlich nur virtuell gewesen. Das gelte nicht nur für China, wo die Insolvenzen einiger der größten Immobilienentwickler generell Misstrauen schüren. Auch die meisten Industrieländer seien betroffen – so sehr, dass einige Regionalbanken in den USA und auch Finanzinstitute in Deutschland ins Wanken gerieten, wie das jüngste Beispiel der Deutschen Pfandbriefbank zeige.

Gleichzeitig steigen die Kurse virtueller Währungen rasant an. Der Bitcoin erreichte Ende Februar 63.000 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat er um fast 50 Prozent zugelegt und nähert sich damit seinem Rekordhoch von über 67.000 US-Dollar aus dem Jahr 2021. Einige Eigenschaften der virtuellen Währungen sprechen laut Kommentar in der Tat für sie: unkomplizierte Transaktionen im Vergleich zu Immobilien, Preisanpassungen in Echtzeit, wachsende Medienvielfalt und Anstieg der Handelsvolumina. Selbst die US-Börsenaufsicht hat jüngst die Auflegung von Bitcoin-Fonds genehmigt, in die innerhalb von nur zwei Monaten mehrere Milliarden US-Dollar geflossen sind. Das Immobilienrisiko sei nicht gleichmäßig, sondern eruptiv oder „chaotisch“, wie es der Mathematiker Benoît Mandelbrot formulierte. Die Risiken des rein Virtuellen seien zwar offensichtlich, werden aber nicht unbedingt richtig verstanden. Denn wie anders als durch Spekulation lässt sich erklären, dass der Bitcoin innerhalb von sieben Monaten 520 Prozent an Wert gewann, bevor er kurz darauf innerhalb eines Jahres wieder 75 Prozent verlor? Auch wenn das Immobilienrisiko teilweise verborgen ist, hänge es mit nachvollziehbaren Daten zusammen – mit den Zinsen, der Qualität der Bausubstanz, der Lage und der Zahlungsfähigkeit des Mieters.

Es sei also zu erwarten, dass das „Reale“ bei den Präferenzen der Anleger wieder die Oberhand über das Virtuelle gewinnt, sobald sich die Preise eingependelt haben. Das rein Virtuelle werde unkontrollierbar bleiben, solange es keinerlei fundamentalen Wert aufweist – es sei denn, man betrachtet die Freude an Spekulation, die Nützlichkeit einer Währung für illegale Geschäfte oder vor allem das Misstrauen gegenüber staatlichen Währungen als „fundamentale“ Werte. Wenn diese drei Faktoren als fundamental gelten, sei es tatsächlich sehr unwahrscheinlich, dass der Wert des Bitcoin eines Tages bei null liegt. Sowohl reale als auch virtuelle Vermögenswerte hätten also ihre Berechtigung, sofern man ihre jeweiligen Vor- und Nachteile zu unterscheiden weiß. (DFPA/mb1)

La Financière de l’Echiquier (LFDE) wurde 1991 gegründet und im Juli 2023 von LBP AM übernommen und ist eine der bedeutendsten Fondsgesellschaften Frankreichs. Die Kernkompetenzen liegen bei der Titelauswahl in europäische und internationale börsennotierte Unternehmen.

www.lfde.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Am 27. April 2024 findet zum 28. Mal der Tag der Erneuerbaren Energien statt. ...

Jan Goetz gilt als Europas vielversprechendster Kandidat im Wettbewerb um eine ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt