DAI: Stiftungen sollten auch in Aktien investieren
Die Anlage von Teilen des Vermögens in Aktien kann Stiftungen helfen, ihre gemeinnützigen Zwecke besser zu erfüllen. Dies gelte nicht nur im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) und der UBS Deutschland im Auftrag der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen.
„Uns geht es mit der Studie in erster Linie darum, Stiftungsorganen und Stiftungsaufsichten Unsicherheiten bei der Aktienanlage zu nehmen“, erläutert Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des DAI, den Hintergrund der Untersuchung. Konkret führe die Studie anhand historischer Vergleichsdaten vor, dass sich mit einem breit gestreuten Aktieninvestment im Vergleich zu einer reinen Rentenanlage zusätzliche Erträge erwirtschaften lassen, ohne die gesetzliche Vorgabe, das Stiftungsvermögen im Wert zu erhalten, zu verletzen. Dies wiederum bedeute, dass Aktien in einem auf Langfristigkeit angelegten Stiftungsvermögen einen festen Platz neben verschiedenen anderen Assetklassen haben sollten.
Damit sich eine realistische Sichtweise auf die Chancen und Risiken der Aktienanlage durchsetzt, müsse sich oft nur die Interpretation der geltenden Vorschriften ändern, ist Bortenlänger überzeugt. Konkret rege die Studie zum Beispiel an, dass der stiftungsrechtliche Grundsatz des Vermögenserhalts über einen 15- bis 20-Jahres-Zeitraum interpretiert werden sollte, um Aktieninvestments nicht zu diskriminieren. Zudem sei eine gedankliche Trennung zwischen Dividenden, die für den Stiftungszweck verwendet werden müssen, und Kursgewinnen, die manchmal als verwendungsgesperrt betrachtet werden, künstlich. Die Praxis zeige, dass dies bereits heute vielerorts anders gelebt werde.
Quelle: Pressemitteilung DAI
Das Deutsche Aktieninstitut e. V. (DAI) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Verband der Unternehmen und Institutionen, die am deutschen Kapitalmarkt tätig sind. Es wurde 1953 als „Arbeitskreis zur Förderung der Aktie“ gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Position Deutschlands als Standort für Finanzdienstleistungen im internationalen Wettbewerb zu stärken, zur Weiterentwicklung der kapitalmarktpolitischen Rahmenbedingungen beizutragen und die Unternehmensfinanzierung in Deutschland zu verbessern. (TH1)