Studie: Das Smartphone - Die Bankfiliale von morgen
Über die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) tätigt Bankgeschäfte inzwischen mobil oder kann sich eine Nutzung zumindest vorstellen. Die Mehrheit der Banking-App Nutzer (59 Prozent) ist darüber hinaus mit ihrer Banking-App zufrieden. Selbst von den momentanen Nicht-Nutzern sind 56 Prozent an gewissen Funktionen einer Banking-App grundsätzlich interessiert. Ein Fünftel (22 Prozent) der Nicht-Nutzer, das große Sicherheitsbedenken gegenüber Apps hat, würde durch zusätzliche Sicherheitsfunktionen ernsthaft über eine Nutzung nachdenken. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Mobiles Banking per App“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov im Rahmen derer 2.000 Personen bevölkerungsrepräsentativ befragt werden.
Die Mobile-Banking-Angebote von Direktbanken punkten der Studie zufolge besonders gut: Unter den „Top 3“ tauchen die Apps der „ING-DiBa“ mit 73 Prozent an zufriedenen Nutzern auf, gefolgt von der „comdirect“ (70 Prozent) und der „DKB Deutsche Kreditbank“ (65 Prozent). „Gerade in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung ist es für Banken wichtig, mit der Zeit zu gehen und für ihre Kunden mobil erreichbar zu sein“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei Yougov.
Trotz der hohen Zufriedenheitsquote nutzt die Banking-App der Hausbank nur jeder Zweite (55 Prozent). Dort stehen Banken in Konkurrenz mit Bezahlsystemen wie PayPal (nutzen 64 Prozent der Banking-App-User) oder anderen Apps. Nicht-Nutzer hegen in erster Linie Sicherheitsbedenken: Knapp zwei Drittel (63 Prozent) wollen ihre Bankdaten nicht auf dem Smartphone hinterlegen. 32 Prozent haben Angst, dass bei Diebstahl oder Verlust auf das Konto zugegriffen wird. „Wer diese Ängste nicht aus dem Weg räumen kann, wird eine Vielzahl von Kunden auch in Zukunft nicht für die eigene App begeistern können“, warnt Braun. Er empfiehlt, skeptischen Kunden zu zeigen, dass „die App wirklich sicher ist und ihre Bankgeschäfte bei Ihnen auch mobil in guten Händen sind“. Zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die implementiert und kommuniziert werden, können diese Sicherheitsbedenken reduzieren.
Wie die aktuelle Yougov-Studie zeigt, erledigen die derzeitigen Nutzer von Banking-Apps überwiegend Standardaufgaben wie Überweisungen (83 Prozent) und wollen den Überblick über ihre Bankgeschäfte behalten (79 Prozent). Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist die die Mehrheit (62 Prozent) der Nutzer männlich, häufig unter 35 Jahre alt (42 Prozent), akademisch gebildet (40 Prozent) und verfügt über ein Haushaltseinkommen von mindestens 2.500 Euro (48 Prozent). Während bestehende Nutzer bereits kompetent im Umgang und daher eher an weiterführenden Funktionen interessiert sind, haben Neu-Kunden andere Bedürfnisse. Zusatzfunktionen, wie Rechnungen per Kamera einscannen und bezahlen oder die Verwaltung von Aktiendepots können schnell überfordern und sind daher weniger gefragt. Braun empfiehlt, neuen Kunden verstärkt die bereits durch das Kundenportal bekannten Funktionen der Banking-App zu zeigen.
Quelle: Pressemitteilung Yougov
Die Yougov Deutschland AG ist die deutsche Niederlassung der weltweit tätigen Yougov-Gruppe mit Hauptsitz in London und 31 Standorten in Europa, den USA, dem Nahen Osten, Afrika und Asien. Das Marktforschungsinstitut hat sich auf die Erforschung der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsmärkte spezialisiert. (JF1)