DDV: Zertifikate-Branche positiv für 2017 gestimmt
Für nahezu die Hälfte der Zertifikate-Anbieter in Deutschland hat sich das Geschäft mit strukturierten Wertpapieren im Jahr 2016 weitgehend konstant entwickelt. Für das neue Jahr gehen die meisten Emittenten hingegen von einer unveränderten oder besseren Geschäftsentwicklung aus, erwarten aber zugleich verschärfte Wettbewerbsbedingungen. Zudem sieht die Mehrheit steigende Notierungen beim deutschen Leitindex DAX. Die Beliebtheit von Aktien als Basiswerte ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das sind einige Ergebnisse aus der Umfrage, die der Deutsche Derivate Verband (DDV) bei insgesamt 21 Emittenten durchgeführt hat. Sie repräsentieren mehr als 95 Prozent des Markts für strukturierte Wertpapiere in Deutschland.
Während jeder vierte Produzent das Zertifikate-Geschäft 2016 im Vergleich zum Vorjahr als besser beurteilt, sehen 43 Prozent keine Veränderung. Jeder Dritte bezeichnet den Geschäftsverlauf als schlechter. Für das erste Halbjahr 2017 geht knapp die Hälfte der Emittenten von einer besseren Geschäftsentwicklung aus. Mehr als jeder Dritte erwartet ein gleichbleibendes Geschäft. 20 Prozent vertreten die Auffassung, dass es sich künftig verschlechtern wird.
„Strukturierte Wertpapiere mit vollständigem Kapitalschutz waren auch 2016 weiter rückläufig, da das weiterhin unveränderte Niedrigzinsumfeld zu weniger attraktiveren Angebotskonditionen führte. Im Gegensatz dazu verstetigte sich der klare Aufwärtstrend bei den meisten Teilschutz-Zertifikaten. Insbesondere Aktienanleihen und Express-Zertifikate verzeichneten ein überdurchschnittliches Wachstum. Ihre Erträge hängen unmittelbar vom Aktienmarkt ab. Allerdings haben sie Sicherungsfunktionen eingebaut, um die Aktienrisiken abzufedern“, interpretiert Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV, die Marktentwicklung.
Insgesamt 55 Prozent der Emittenten, damit ein Anstieg um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, trauen dem DAX weitere Kursanstiege zu. 35 Prozent sind der Meinung, dass es beim DAX im ersten Halbjahr 2017 nicht zu größeren Veränderungen kommen wird. Zehn Prozent der Umfrage-Teilnehmer, damit sieben Prozent weniger als im Vorjahr, rechnen mit fallenden Kursen. Ähnlich wie im Vorjahr sehen sich derzeit 75 Prozent der Emittenten härteren Wettbewerbsbedingungen ausgesetzt. Insgesamt 80 Prozent der Zertifikate-Produzenten gehen für das Jahr 2017 von einem noch größeren Wettbewerbsdruck aus. Jeder zweite Emittent glaubt in den kommenden zwölf Monaten weniger Zertifikate-Anbieter im Markt zu sehen. Rund 40 Prozent erwarten, dass die Zahl an Emittenten gleich bleiben wird, zehn Prozent vertreten die Auffassung, dass neue Anbieter in den Markt eintreten werden.
Fast jeder zweite Produzent vertritt die Ansicht, dass sich dabei der Wettbewerb vor allem auf die Preiskomponente fokussieren wird. Für 40 Prozent wird hingegen den Serviceleistungen eine bedeutsamere Rolle zugeschrieben. Von mehr Produktqualität gehen 15 Prozent der Emittenten aus. Immerhin ein Viertel ist der Meinung, dass das Wachstum der Zertifikate-Branche durch die Entwicklung in anderen Anlageklassen wie gemischte Fondslösungen oder Exchange Traded Funds (ETF) gebremst wird.
Quelle: Pressemitteilung DDV
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland, die mehr als 90 Prozent des deutschen Zertifikatemarkts repräsentieren: BayernLB, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, Deka Bank, Deutsche Bank, DZ BANK, Goldman Sachs, Helaba, HSBC Trinkaus, HypoVereinsbank, LBBW, Société Générale, UBS und Vontobel. (mb1)