Deutscher Einzelhandelsinvestmentmarkt auf Rekordkurs
Mit 9,8 Milliarden Euro wurde am deutschen Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien bereits im ersten Halbjahr 2015 das Volumen des gesamten Vorjahres 2014 übertroffen. Rund 55 Prozent der institutionellen Investoren, die im Rahmen des „Hahn Retail Real Estate Reports 2015/2016“, einer in Kooperation mit dem Immobiliendienstleister CBRE und dem Marktforschungsinstitut GfK GeoMarketing erstellten Studie, befragt wurden, wollen in den kommenden zwölf Monaten Einzelhandelsimmobilien zukaufen (Vorjahr: 53 Prozent). Rund 30 Prozent beabsichtigen tendenziell zu veräußern (Vorjahr: 17 Prozent). 15 Prozent wollen ihren Anteil stabil halten (Vorjahr: 20 Prozent). Noch deutlicher wird der Optimismus der Investoren bei der Renditeerwartung für die nächsten zwölf Monate. Rund 60 Prozent der Befragten rechnen mit weiter sinkenden Renditen. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 40 Prozent. Mit stabilen Renditen rechnen 28 Prozent (Vorjahr: 43 Prozent), zwölf Prozent der Befragten erwarten steigende Renditen (Vorjahr: 16 Prozent).
Bei Neuinvestments bevorzugen rund 68 Prozent der Investoren den Kauf von Fachmarktzentren, noch vor innerstädtischen Geschäftshäusern (55 Prozent) und Shopping-Centern (41 Prozent). Die Expansionsverantwortlichen des Einzelhandels haben ähnliche Präferenzen: Auf dem ersten Platz der Expansionsziele stehen hier Fachmarktzentren und innerstädtische Geschäftshäuser (je 32 Prozent der Nennungen). Dahinter folgen Shopping-Center (16 Prozent), Stand-Alone-Objekte (elf Prozent), Warenhäuser und Factory-Outlet-Center (FOCs) mit je drei Prozent.
Bei der Rendite-Risiko-Neigung überwiegt bei den Investoren nach wie vor die Präferenz für Core-Investments. So wollen 60 Prozent der befragten Investoren in diese Risikoklasse investieren (Vorjahr: 60 Prozent). Darüber hinaus ist aber zu beobachten, dass die Risikobereitschaft der Investoren tendenziell zugenommen hat. So wollen 43 Prozent in Core-Plus investieren (Vorjahr: 40 Prozent), 30 Prozent interessieren sich für Value-Add (Vorjahr: 20 Prozent) und weitere 13 Prozent für opportunistische Investments (Vorjahr: sieben Prozent). Aufgrund der stark angezogenen Ankaufspreise ist diese Verbreiterung des Kaufinteresses nachvollziehbar.
Der Handel der Zukunft wird laut GFK weiterhin vor Ort stattfinden und nicht digital. Der Marktforscher erwartet, dass E-Commerce ab 2021 einen gewissen Marktsättigunsgrad erreichen und dann nur noch mit Wachstumsraten von circa 3,5 Prozent wachsen wird. Bis 2025 wird ein Online-Anteil am Gesamtumsatz des Einzelhandels von rund 15 Prozent erwartet. Für die einzelnen Branchen werde die Entwicklung aber sehr heterogen verlaufen. Für Lebensmittel- und Drogeriewaren wird der Online-Anteil gemäß Prognose in 2025 bei lediglich fünf Prozent liegen. Für die Sortimente Fashion und Lifestyle beziehungsweise Freizeit und Sport werden hingegen Online-Anteile von weit über 30 Prozent erwartet.
Quelle: Pressemitteilung Hahn-Gruppe
Die Hahn-Gruppe ist als Asset und Investment Manager seit mehr als drei Jahrzehnten auf großflächige Handelsimmobilien spezialisiert. In ihrer Unternehmensgeschichte hat die Hahn-Gruppe über 170 Immobilienfonds aufgelegt. Das verwaltete Vermögen liegt nach Unternehmensangabe bei 2,4 Milliarden Euro. (JF1)