Deutschland: Kapitalanleger treiben die Immobilienpreise nach oben

Getrieben durch das extrem niedrige Zinsniveau und fehlende Anlagealternativen springt die Bautätigkeit in deutschen Städten kräftig an. Wie LBS Research auf Basis einer Auswertung der amtlichen Bautätigkeitsstatistik mitteilt, breitet sich der Geschosswohnungsbau in Deutschland aus - und damit auch das Wohnen zur Miete. Gegenüber 2010, dem ersten Jahr mit wieder spürbar wachsender Bautätigkeit in Deutschland, hat sich der Neubau von Mietwohnungen (reine Mietwohnungen und vermietete Eigentumswohnungen) mit 106 Prozent mehr als verdoppelt, selbstgenutzte Objekte (Eigenheime und Eigentumswohnungen) hingegen legten um 31 Prozent zu.

Die Entwicklung der Baugenehmigungszahlen zeigt nach Ansicht der Immobilienexperten von LBS Research, dass die Bundesrepublik beim Neubau zwar quantitativ auf dem richtigen Weg ist - Expertenschätzungen gehen davon aus, dass bis 2020 jährlich zwischen 350.000 und 400.000 neue Wohnungen entstehen müssen, um den Wohnungsbedarf in Deutschland decken zu können. Das übergeordnete Ziel, die Wohneigentumsquote gerade auch in den Städten zu verbessern, werde allerdings nicht erreicht werden. Eine Verfestigung oder gar eine noch stärkere Ausprägung der aktuellen Struktur der Bautätigkeit werde vielmehr dazu führen, dass der Anteil der Haushalte, die in den eigenen vier Wänden wohnt, weiter niedrig bleibt. Eine Sonderanalyse der EVS hatte jüngst gezeigt, dass die Wohneigentumsquote in Deutschland bereits seit zehn Jahren bei 43 Prozent verharrt (West: 46 Prozent, Ost 36 Prozent). Die Bundesrepublik sei damit Schlusslicht in Europa; nur die Schweiz hat mit 38 Prozent einen noch geringeren Anteil. In vielen europäischen Ländern liegt der Anteil der Selbstnutzer zwischen 60 und fast 80 Prozent.

Als Hauptgrund für die nicht vorankommende Wohneigentumsbildung in den Brennpunkten der Wohnungsnachfrage nennen die Immobilienexperten LBS Research das Engagement der Kapitalanleger im gegebenen Nullzinsumfeld. Die Suche nach Anlagemöglichkeiten habe in Deutschland insbesondere beim Neubau von Eigentumswohnungen zu stark gestiegenen Preisen geführt. Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen, die als Selbstnutzer in Betracht kämen, können sich diese Wohnungen häufig nicht mehr leisten - trotz der derzeit günstigen Finanzierungsbedingungen. Sie müssten deshalb auf eine meist teure Mietwohnung ausweichen oder werden ins Umland getrieben. Bei den Käufern der neu entstehenden Eigentumswohnungen handelt es sich dagegen oft um Bezieher höherer Einkommen.

Bei der weiteren, notwendigen Ausweitung des Wohnungsangebots, so das Fazit von LBS Research, sei darauf zu achten, dass die Selbstnutzer wieder in den Fokus gerückt werden - eine Aufgabe, bei der insbesondere die Kommunen gefragt seien, wenn sie Bauflächen ausweisen, erschließen und neue Quartiere schaffen. Wenn es nicht gelingt, die weiter nach oben gerichteten Immobilienpreise zu bremsen, seien auch Bund und Länder in der Verantwortung, die Wohneigentumsbildung für kleine und mittlere Einkommensbezieher durch eine gezielte Selbstnutzerförderung zu verbessern.

Quelle: Pressemitteilung LBS

Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. (JF1)

www.lbs.de

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