Deutschland: Starke Preisanstiege nur bei Eigentumswohnungen – Gefahr einer Immobilienblase bleibt gering
Die Preise für Wohnimmobilien steigen nicht mehr so stark wie in den vorangegangenen Jahren. Im bundesweiten Durchschnitt erhöhte sich der Index bei Preisen und Mieten im Jahr 2014 nur noch um 1,2 Prozent. Gegenüber dem dritten Quartal sind Mieten und Preise im vierten Quartal 2014 sogar um 0,2 Prozent gesunken. Das sind Ergebnisse des „F+B-Wohn-Index Deutschland“ des Forschungsunternehmens F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt.
Während in den vergangenen Jahren die Mieten bei Neu- und Wiedervermietung deutlich schneller stiegen als die Bestandsmieten, habe sich die Veränderungsraten im Jahresvergleich von 2013 zu 2014 zunehmend angeglichen. Im Bundesdurchschnitt zahlten Bestandsmieter 0,9 Prozent mehr, wer eine Wohnung neu anmietete, musste hingegen lediglich mit einer um 0,7 Prozent höheren Miete rechnen.
Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer F+B: „Vom moderaten Durchschnitt abgekoppelt waren wiederum die großen Städte mit wesentlich höheren Mietsteigerungen, allen voran Berlin mit Steigerungsraten von 2,7 Prozent allein im vorigen Jahr und mehr als 20 Prozent in den letzten fünf Jahren. Berlin geht allerdings von einem niedrigen Niveau aus, so dass die Neuvermietungsmieten für eine Standardwohnung mit 7,30 Euro (Platz 122 im Bundesvergleich) immer noch günstig sind. München behauptet seine Spitzenposition (12,40 Euro pro Quadratmeter) weiterhin, der Mietanstieg im letzten Jahr fiel mit 0,7 Prozent aber moderat aus. Jeweils um ein Prozent stiegen die Neu-Mieten in Frankfurt (10,30 Euro pro Quadratmeter) und Hamburg (9,70 Euro pro Quadratmeter).
Die Preise von Eigentumswohnungen haben sich im Jahresvergleich von 2013 auf 2014 um durchschnittlich 3,2 Prozent erhöht. Eine leichte Beruhigung zeigte sich nur im vierten Quartal. Im Vergleich seit 2004 lag der Preisanstieg im Bundesdurchschnitt bei fast 20 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung F+B
F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt beschäftigt rund 20 Mitarbeiter und ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen mit Produktfeldern in der Wohnungs- und Immobilienmarktforschung, der Portfolioanalyse und -bewertung, der Stadt- und Regionalentwicklung sowie der Umweltforschung. (mv1)