Deutschland und Schweiz erhöhen Anziehungskraft für Private-Equity-Investoren
Angesichts der britischen Regierung in ihren Anfangsstadien der Brexit-Verhandlungen und Macrons Ziel, in Frankreich weiterhin bedeutsame Reformen umzusetzen, versuchen europäische Private-Equity-Investoren, Renditen in risikoarmen Volkswirtschaften mit relativ vorhersehbarerer politischer Führung zu erzielen. Der Branchenfokus richtet sich stark auf das Gesundheitswesen, der für die globale Private-Equity-Branche an Attraktivität zugenommen hat. Trotz einiger Schwankungen in den letzten Jahren stiegen die Investitionen in 2016 auf 46,1 Milliarden Euro, den höchsten Betrag seit 2008. Auch in 2017 (Zeitraum 1. Januar bis 31. Mai) gibt es keine Anzeichen einer Verlangsamung im Gesundheitssektor, mit 12,7 Milliarden Euro an neu investiertem Kapital waren es nur 25 Prozent weniger im Vergleich zu 2016. Dies sind zentrale Ergebnisse des aktuellen EMEA Private Equity Market Snapshot von S&P Global Market Intelligence, einer vierteljährlichen Publikation mit Schwerpunkt auf dem Private-Equity-Markt in Europa, dem Mittleren Osten & Afrika (EMEA-Region).
Die 14. Ausgabe startet mit einem Blick auf die britische Private-Equity-Landschaft und beleuchtet die weiterhin voranschreitende Attraktivität der Zielunternehmen in der EMEA-Region für ausländische Private-Equity-Käufer. Weiterhin analysiert der Bericht, wie die starken und stabilen Volkswirtschaften Deutschlands und der Schweiz ihre Anziehungskraft erhöhen und als die sicherste Wette für europäische Private-Equity-Investoren gelten. Abschließend schaut der Snapshot auf Private-Equity-Unternehmen, die viele Schuldner im Öl- und Gas-Sektor stützten, welche derzeit mit sinkenden Einnahmen aufgrund niedrigerer Ölpreise kämpften. Allerdings kann, bei steigenden Zinsen, das Anhäufen von zusätzlichen Schulden zu den vorhandenen Lasten dieser Unternehmen kostspielig werden.
Obwohl Deutschland und die Schweiz selten als hyperaktive Investmentmärkte bezeichnet werden, scheinen sie ihre Anziehungskraft als die sicherste Wette für europäische Private-Equity-Investoren zu erhöhen. Angesichts der britischen Regierung in ihren Anfangsstadien der Brexit-Verhandlungen und Macrons Ziel, in Frankreich weiterhin bedeutsame Reformen umzusetzen, dürften die starken und stabilen Volkswirtschaften Deutschlands und der Schweiz für europäische Private-Equity-Anleger zunehmend attraktiver werden, die Renditen in risikoarmen Volkswirtschaften mit relativ vorhersehbarerer politischer Führung suchen. Die Daten von S&P Global Market Intelligence belegen, dass Deutschlands führende wirtschaftliche Position auf dem Kontinent und die langjährige Reputation der Schweiz als stabile Hafenwährung es den Private-Equity-Investitionen in der Region ermöglicht haben, das jüngste Beben im Markt relativ gut zu überstehen. Sie halten Schritt mit oder übertreffen ihre europäischen Pendants und registrieren gelegentlich erhöhte Kapitalzuflüsse in einigen Teilsektoren.
Mit einem realen BIP-Wachstum von 1,8 Prozent hat Deutschland die günstigste Perspektive unter den großen Volkswirtschaften Europas mit dem gleichen BIP-Wachstum wie Großbritannien und deutlich über den 1,1 Prozent Frankreichs. Darüber hinaus scheinen die flexiblen deutschen Arbeitsgesetze und die starke Unternehmensführung gut geeignet zu sein, die seit der globalen Finanzkrise aufgetretenen wirtschaftlichen Schocks zu absorbieren und langfristiges Wachstum zu schaffen. Vor allem Deutschland hat in den letzten fünf Jahren keine dauerhafte Zunahme der Arbeitslosigkeit verzeichnet und im Vergleich zu Frankreich eine rasche wirtschaftliche Erholung erfahren.
Die Langfassung des Snapshots finden Sie hier.
Quelle: EMEA Private Equity Market Snapshot von S&P Global Market Intelligence
S&P Global Market Intelligence ist ein Anbieter von Finanzdaten und Marktanalysen und Teil des börsennotierten Finanz-Informationsdienstleisters S&P Global Inc. mit Sitz in New York. (jpw1)