Die Ära des Goldpreis-Fixing ist zu Ende
Seit 1919 wurde der Goldpreis zweimal täglich per Telefon ermittelt, indem die Händler von zuletzt vier Banken den Wert festsetzten, der weltweit von Minenbetreibern bis zu Zentralbanken anerkannt wurde. Nun zieht die Technik auch in diesem Bereich ein. Ab dem 20. März 2015 wird der Goldpreis mit einem neuen Verfahren ermittelt, als LBMA Gold Price.
Die Umstellung wurde von der Deutschen Bank angestoßen, die sich 2014 aus der Preisermittlung zurückzog. Übrig blieben Societe Generale, Bank of Nova Scotia, HSBC Holdings and Barclays. Nun übernimmt die ICE Benchmark Administration in London die Preisermittlung, indem die Kauf- und Verkaufsorder in mehreren Runden elektronisch unterbreitet werden, bis ein Preis gefunden ist. Die Auktion kann online verfolgt werden.
Quelle: Bloomberg
ICE Benchmark Administration Limited (IBA) wurde 2013 gegründet. Durch strikte Regulierung, staatlichem Rahmen und marktgerechten Bewertungstechniken soll das Vertrauen in Richtwerte gestärkt werden. Das von der britischen Regierung eingesetzte Hogg Tendering Advisory Committee bestimmte die IBA 2013 als Verwalter der London Interbank Offered Rate (LIBOR). Im April 2014 wurde IBA auch von der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) zum Verwalter des ISDAFIX bestellt. (AZ)