Die Grenzen von Sustainable Finance
Sustainable Finance, also die nachhaltige Ausrichtung von Finanzmärkten, wird oft als Allheilmittel für den enormen Investitionsbedarf beim Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft präsentiert. Grüne Finanzmarktregeln sollen nachhaltige Investitionen attraktiver machen und so Kapital an den Finanzmärkten umlenken. Doch das funktioniert nur begrenzt, meinen die Autoren der Studie von der Berliner Finanzwende Recherche gGmbH.
Magdalena Senn, Achim Grunicke, Joachim Wardenga und Claudia Tober kommen in ihrem Bericht zu dem Ergebnis, dass grüne Finanzmarktregeln grundlegende Defizite des Finanzsystems wie extreme Kurzfristigkeit und falsche Anreize nicht ausgleichen können. Werfen Investitionen in Öl- und Gasfirmen kurzfristig Gewinne ab, findet sich auch eine Person, die investiert – obwohl das die Klimakrise befeuert.
Damit das Finanzsystem einen größeren Beitrag zur nachhaltigen Transformation leisten kann, braucht es nach Meinung der Verfasser einerseits strengere grüne Finanzmarktregeln, die zum Beispiel Greenwashing unterbinden. Vonnöten ist aber auch eine grundlegende Reform des Finanzsektors, die ihn insgesamt stabiler und zuverlässiger macht. Zusätzlich bedarf es den richtigen Rahmenbedingungen aus der Politik, die dafür sorgen, dass sich nur noch die Investitionen rechnen, die mit dem Klimaschutz vereinbar sind. Dazu gehören beispielsweise der Abbau klimaschädlicher Subventionen, ein ausreichend hoher CO2-Preis und eine passende Industriepolitik. (DFPA/abg)
Den gesamten Bericht finden Sie hier.
Finanzwende Recherche gGmbH ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Bürgerbewegung Finanzwende e.V. Sie verwirklicht ihre Ziele wie Aufklärung und Verbraucherschutz, indem sie Informationen sammelt und für die Öffentlichkeit aufbereitet. Die Arbeitsergebnisse fließen beispielsweise in Konzepte, Analysen und Studien.