DIW: Einkommensschichten in Bewegung

In einer Studie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die Entwicklung der Einkommensschichten im Zusammenspiel mit Veränderungen bei den Erwerbsformen untersucht. Fazit: Nicht alle Menschen konnten von der Konjunktur profitieren.

So sei beispielsweise der Anteil mit mittlerem Einkommen zwischen 1995 und 2015 gesunken. In diesen beiden Dekaden habe sich zugleich der Anteil der Armutsbedrohten und der Reichen erhöht. Das liegt daran, dass in unteren Einkommensschichten niedrig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse stärker verbreitet sind als noch vor 20 Jahren. Zugleich besetzen in den oberen Einkommensschichten immer mehr Menschen reguläre Stellen. Nach einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit und nach den Lohnerhöhungen der letzten Jahre sind die Einkommen inzwischen ungleicher verteilt als vor 20 Jahren. Doch das liegt im Wesentlichen an einer Zunahme der Ungleichheit bis zum Jahr 2005. Während nunmehr reguläre Arbeitsverhältnisse in den oberen Einkommensschichten häufiger vorkommen als vor 20 Jahren, sind in den unteren Einkommensschichten Niedriglöhne und Mini- oder Mehrfachjobs viel weiter verbreitet als früher. So lauten die wesentlichen Ergebnisse der Studie.

Das gewichtete Haushaltsmedianeinkommen betrug in den Jahren 2014 und 2015 in Deutschland 20.053 Euro. Der Anteil derer, die  ein Einkommen in der Nähe des Medians besitzen (77 bis 130 Prozent des Medians), ist zwischen 1995 und 2015 um sechs Prozentpunkte zurückgegangen (von 47,8 auf 41,4 Prozent). Doch dies betraf zumeist die Einkommensgruppen mit mehr Nähe zum Median. Der Anteil derer mit einem Einkommen über 169 Prozent des Medians stieg innerhalb der zwei betrachteten Dekaden von zwölf auf 14 Prozent. Noch stärker wiesen allerdings die Ergebnisse in den unteren Einkommensschichten darauf hin, dass die Einkommenslücke zwischen Niedrig- und Besserverdienern erheblich ausfällt. So gab es 2015 mehr Menschen (29 Prozent), die lediglich über ein Einkommen unterhalb von 77 Prozent des Medians verfügten, 20 Jahre zuvor waren es 25 Prozent.

Parallel dazu habe die Erwerbsbeteiligung in Deutschland seit 1995 deutlich zugenommen. Das gelte insbesondere für Frauen und ältere Personen. Bei den Männern nahm die Quote von 79 auf 84 Prozent zu, bei den Frauen von 57 auf 73 Prozent. Auch die Arbeitslosigkeit ist zurückgegangen. Diese und andere Trends führten auf dem Arbeitsmarkt zu einer Zunahme der Lohnspreizung bis 2005. So sei in den unteren Einkommensschichten der Anteil der Beschäftigten mit niedrigen Löhnen stetig gestiegen. Dieser Trend zeigte sich dort deutlicher als in anderen Schichten. Zudem ging die Nicht-Erwerbstätigkeit zurück, allerdings wurde häufig stattdessen nur eine atypische Erwerbstätigkeit aufgenommen. In Gruppen mit mittlerem Einkommen blieb die Quote der Beschäftigten in regulären Arbeitsverhältnissen (Vollzeit) stabil. „Insgesamt machen diese Entwicklungen deutlich, dass der erfreuliche Beschäftigungsanstieg der vergangenen Jahre nicht alle gleich erreicht hat und allein nicht ausreichen dürfte, um allen in der Gesellschaft Wohlstand und Teilhabe zu ermöglichen“, so das Resümee der Autoren.

Quelle: Pressemitteilung DIW

Das DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung ist eines der größten Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Die Kernaufgaben sind Grundlagenforschung, wirtschaftspolitische Beratung und das Bereitstellen von Forschungsinfrastruktur. Als unabhängige Institution ist das DIW Berlin ausschließlich gemeinnützigen Zwecken verpflichtet. (mb1)

www.diw.de

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