DVFA: Mehr Transparenz der EZB gewünscht
Die deutschen Investmentprofessionals befürworten laut einer Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) unter ihren Mitgliedern die grafische Darstellung der Markterwartungen des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB). Die amerikanische Notenbank Fed habe es vorgemacht, ab 2016 wolle auch die Bank of Japan mit Hilfe einer Punktegrafik die Einschätzung ihrer Ratsmitglieder zur Entwicklung von Inflation und Wachstum veröffentlichen. Ziel dieser Information sei es, die Markterwartungen besser zu steuern.
Über 60 Prozent der Investment Professionals halten eine solche Information für hilfreich oder sogar für sehr hilfreich. Lediglich 7,4 Prozent sehen darin keinen Mehrwert. Allerdings finden 17,6 Prozent der Finanzexperten die Veröffentlichung problematisch, weil sie Spekulationen schüren könnte.
In ihren Kommentaren weisen die DVFA-Mitglieder jedoch auch darauf hin, dass notwendige Korrekturen des EZB-Kurses nach einer solchen Offenlegung - aus Sorge vor der Reaktion der Märkte - mitunter schwerer umzusetzen wären. Außerdem habe das Informationssystem auch bei der Fed nicht wie erwartet zu geringerer Volatilität geführt.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
Der DVFA e.V. mit Sitz in Frankfurt bezeichnet sich als die Standesorganisation der Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten. Der Verband mit 1.400 Mitgliedern engagiert sich für die Professionalisierung des Investment-Berufsstandes, erarbeitet Standards und fördert den Finance-Nachwuchs. (JF1)