DZ Bank: Aktienkurse werden steigen
Anleger sollten am Aktienmarkt investiert bleiben beziehungsweise die aktuelle Kursschwäche zum Kauf nutzen, schreibt die DZ Bank in einem Marktkommentar. Darin prognostiziert sie für die Aktienindizes DAX und Euro Stoxx 50 per Jahresmitte 2019 Stände von 14.200 Punkten und 3.900 Punkten. Unternehmensseitig sollten steigende Gewinne, ein solides Dividendenwachstum und eine hohe Kapitalrentabilität den laufenden Bullenmarkt weiter begünstigen, heißt es. Auf der Makroseite würden die synchron laufende Weltwirtschaft sowie die niedrige Inflation und Zinsen helfen. Die größten Risiken wären politischer Natur. Bislang erwarten die Experten aber keine Bremsspuren für Konjunktur und Aktienmärkte. Zugrunde gelegt sei bei der Prognose, das Italien keine Euro-Schuldenkrise auslösen werde. Es sei nicht davon auszugehen, dass Anleger in absehbarer Zukunft dem Aktienmarkt den Rücken kehren um verstärkt an den Anleihenmärkte zu investieren.
Die Rahmenbedingungen wären geprägt von erhöhter politischer Unsicherheit, die das Investitionsklima drücke, einer ersten europäischen Leitzinsanhebung im Sommer 2019, und dem Italienrisiko. Dank einer unverändert dynamisch wachsenden Weltkonjunktur (DZ-Bank-Prognose je 3,6 Prozent reales Wirtschaftswachstum in den Jahren 2018 und 2019) dürften die Unternehmensgewinne aber erneut deutlich anziehen. Die Experten erwarten bei den exportstarken Gesellschaften Steigerungen der Unternehmensgewinne 2018/2019 um 14 Prozent bis 18 Prozent. Das Gewinnwachstum sollte sich in Kursavancen ähnlichen Ausmaßes niederschlagen, heißt es.
Der positive Einfluss der erhöhten Erdölpreise auf das globale Gewinnwachstum werde nach Auffassung der Experten unterschätzt. Die Gewichtung der Profiteure anziehender Ölpreise würde das der Verlierer überwiegen. Die Bewertung werde niedrig bleiben. Sollte der DAX in einem Jahr bei 14.200 Punkten stehen, ergäbe sich auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen für das Jahr 2019 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis des 13,3fachen und ein Faktor 12,3 auf Basis der Schätzungen für das Jahr 2020. Der Index Euro Stoxx 50 sollte sich ähnlich entwickeln, heißt es. Die Experten weisen darauf, das dort die Gewichtung italienischer Titel 4,3 Prozent betrage.
Die Zinsprognose der Bank für zehnjährige Bundesanleihen liegt für die kommenden zwölf Monate unter einem Prozent. Auf Sicht der kommenden Jahre sollten die Renditen im Euroraum ansteigen., heißt es weiter. Dabei sollte das Niveau von zwei Prozent zunächst nicht überschritten werden. Als Begründung dafür werden die schwache Inflationsentwicklung und die anhaltenden Reinvestitionen fälliger Papiere durch die europäische Notenbank genannt. Auch die US-Renditen würden trotz weiterer Leitzinsanhebungen seitens der US-Notenbank kaum steigen. Die Experten gehen davon aus, dass ein Abgabedruck auf die Aktienmärkte erst bei einem US-Renditeniveau von über fünf Prozent (aktuell rund drei Prozent) entsteht.
Quelle: „Bielmeiers Blog“ DZ Bank
Die DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. (TS1)