ESG-Ausblick von Bluebay: Diese Nachhaltigkeitstrends stehen jetzt im Fokus

Aus ESG-Sicht gab es im vergangenen Jahr Licht, aber auch viel Schatten. Die guten Nachrichten: Nachhaltiges Investieren wird mehr und mehr zum Mainstream und die Unternehmen konzentrieren sich immer stärker darauf, die negativen Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt zu minimieren. Für viele Marktbeobachter war 2022 jedoch auch ein Jahr der verpassten Chancen: Der Energieschock infolge des Ukraine-Kriegs lenkte den Fokus weg von der Energiewende in Richtung Energiesicherheit – obwohl der Konflikt ein Beweis für die Notwendigkeit verstärkter Netto-Null-Bemühungen sein sollte. Welche Entwicklungen sind in den kommenden Monaten aus ESG-Sicht zu erwarten? Darüber hat sich My-Linh Ngo, Head of ESG Investment und Portfoliomanagerin bei RBC Bluebay Asset Management, Gedanken gemacht und Trends identifiziert.

„Die Welt muss den Klimawandel weiter bekämpfen und sich auf die Energiewende konzentrieren. Ein entscheidender Faktor ist die Reform und Weiterentwicklung der Kohlenstoffmärkte. Der Markt für nachhaltige Anleihen wird daher weiter wachsen: Angesichts der für die Klimaschutzbemühungen erforderlichen Finanzmittel werden Emittenten versuchen, diese an den Kapitalmärkten zu erschließen. In diesem Zusammenhang könnte 2023 das Jahr sein, in dem ESG-Faktoren verstärkt Einfluss darauf nehmen, ob und zu welchen Kosten Unternehmen dort Kapital aufnehmen können. In diesem Fall wird es eine deutlichere Differenzierung der Emittenten nach ESG-Gesichtspunkten geben. Das bahnbrechende ESG-Thema des Jahres 2022 war, dass Naturzerstörung und der Verlust biologischer Vielfalt als systemische Risiken sowie deren Verflechtung mit dem Klimawandel anerkannt wurden. Die globale Konferenz zur biologischen Vielfalt im Dezember 2022 (COP15) wurde als ‚Pariser Moment für die Natur‘ bezeichnet“, sagt Ngo. Im Jahr 2023 werden laut Kommentar Unternehmen, die Finanzbranche und Regierungen verstärkt über Natur und biologische Vielfalt sprechen – und mehr Schritte zu deren Schutz unternehmen. Derweil rücke aktives Stewardship ins Rampenlicht. Die Investoren nehme die ESG-Bilanz ihrer Investments genauer in den Blick. Daher sei zu erwarten, dass sie mit den Emittenten hinsichtlich der Qualität ihrer ESG-Bemühungen zunehmend in Dialog treten. Verstärkt werden könnte dieser Trend dadurch, dass immer mehr Anleger solche Anstrengungen an die Stelle von Ausschlusskriterien setzen. Mit Blick auf die ESG-Regulierung dominiert die EU weiterhin die Schlagzeilen. In diesem Jahr definierten aber voraussichtlich auch die USA und Großbritannien ihren ESG-Rechtsrahmen. Unternehmen und Finanzinstitutionen hoffen, dass es eine Harmonisierung und Standardisierung der ESG-Ansätze in den verschiedenen Rechtsordnungen gibt. In gewissem Umfang sei das möglich. Allerdings werde die regulatorische Landschaft weiterhin fragmentiert bleiben. Das stelle für weltweit agierende Unternehmen eine Herausforderung dar. Stärker unter die Lupe genommen werden dürften die Anbieter der immer beliebteren ESG-Scores und -Ratings, da ihr Einfluss steige.

„Auf politischer Seite stehen Regierungen vor schwierigen Entscheidungen und möglichen Kompromissen zwischen der Unterstützung von Haushalten aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Bewältigung ihrer Schuldenlast. Unterdessen hat der Russland-Ukraine-Krieg die globalen Lieferketten belastet und die finanzielle Nachhaltigkeit der Unternehmen gefährdet. 2022 wurden die Legitimität und Glaubwürdigkeit von ESG-Ansätzen und -Anlageprodukten von einigen Beobachtern in Frage gestellt. Zudem war eine zunehmende Polarisierung und Politisierung zu beobachten. Dazu haben auch strengere ESG-Vorschriften beigetragen. 2023 wird dies weiterhin ein Thema sein. Diskussionen sind zu begrüßen und der Beweis dafür, dass nachhaltige Investments zum Mainstream geworden sind. Die Debatte muss aber konstruktiv geführt werden und die Branche sicherstellen, dass sie transparent und verantwortungsvoll handelt“, sagt Ngo. (DFPA/mb1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

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