Euro Break-up Index: Europa ohne Stress
Die vergangenen Wochen, die in Deutschland durch ein zähes und letztlich erfolgloses Ringen um eine neue Regierung in Form eines Jamaika-Bündnisses geprägt waren, haben aus Sicht der Anleger für die Eurozone keinen Unterschied gemacht. Der Sentix Euro Break-up Index, für den das Beratungsunternehmen Sentix im November rund 1.000 private und institutionelle Anleger befragt hat, fällt auf 7,9 Prozent zurück und notiert weiter in der Nähe seines Allzeit-Tiefs aus Juli 2014 (7,61 Prozent). Das bedeutet, dass sich die Anleger keine Sorgen um die Stabilität Deutschlands machen.
Ob diese Gelassenheit aber auch trägt, sofern es in der Eurozone zu schwierigeren Entwicklungen kommt, bleibt abzuwarten. Denn derzeit dürfte es vor allem die exzellente konjunkturelle Verfassung sein, welche die Eurozone so resistent gegen schlechte Nachrichten macht.
Ganz wollen die Zweifel über den Fortbestand der Eurozone aber nicht weichen. Die beiden Sorgenkinder heißen unverändert Griechenland und Italien. Das Manöver der Griechen, ihre ausstehenden Anleihen umzustrukturieren und so die Marktliquidität und -akzeptanz zu erhöhen, beeindruckt die Anleger nicht.
Und die Einschätzung zu Italien hat sich gegen den allgemeinen Trend sogar leicht von 4,2 Prozent auf 5,0 Prozent verschlechtert. Die kommenden italienischen Parlamentswahlen werden von den Anlegern mit Sorge erwartet.
Der monatlich erscheinende Sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen.
Der aktuelle Wert des Sentix Euro Break-up Index in Höhe von 7,9 Prozent bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der Sentix EBI mit 73 Prozent im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 7,61 Prozent aus dem Juli 2014.
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Die Sentix GmbH ist ein auf Anlegerverhalten und Anlegerpsychologie spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Sitz in Limburg an der Lahn. Die Basis bildet eine unabhängige Investorenbefragung. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden, unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa. (JF1)