Europäische Logistikmärkte sind durch rege Nachfrage geprägt
Der expansive Onlinehandel sorgt auf dem europäischen Logistikmarkt für einen im Vergleich zur Vergangenheit strukturell deutlich höheren Flächenbedarf. So entfielen im ersten Halbjahr 40 Prozent des Umsatzes auf dieses Segment. Klassische Retailer reagieren mit dem Ausbau digitaler Vertriebskanäle. Neben der guten konjunkturellen Lage bleiben Flächenoptimierung und -konsolidierung bedeutende Umsatztreiber. Die europaweite Leerstandsquote ist unter die Fünf-Prozent-Marke gerutscht. Das meldet der Asset Manager Deka Investment.
Im laufenden Jahr erwartet Deka Investment erneut eine Zunahme bei den Fertigstellungen von Logistikimmobilien. Die Entwicklertätigkeit werde jedoch durch Vorvermietungen und maßgeschneiderte Projekte dominiert. Eine große Herausforderung nicht nur für die Entwickler sei die Citylogistik. Verschiedene Lösungen werden erprobt, um immer mehr Pakete in immer kürzerer Zeit zum Kunden zu bringen.
Die Entwicklung der Mieten hat laut Deka Investment 2016/17 gegenüber dem Vorjahr an Dynamik verloren. Trotz hoher Nachfrage und geringen Flächenreserven verhindern die niedrigen Margen von Logistikdienstleistern und Handelsunternehmen oftmals stärkere Mietanstiege, so Deka Investment. Der Ausblick bis 2022 bleibe mit einem erwarteten Plus von im Mittel 1,5 Prozent per annum moderat. Die deutschen Märkte dürften erneut eine unterdurchschnittliche Entwicklung verzeichnen. Während die Spitzenmieten in Deutschland 2022 allerdings über den Höchstwerten der Vergangenheit liegen sollten, sei davon auszugehen, dass diese in Südeuropa, Helsinki und Dublin weiterhin verfehlt werden.
Die Anfangsrenditen im Spitzensegment haben im ersten Dreivierteljahr 2017 weiter nachgegeben. Helsinki, London sowie die beiden osteuropäischen Märkte Prag und Budapest verzeichneten mit bis zu 50 Basispunkten die stärkste Renditekompression. In den deutschen Big 5 und den französischen Regionalmärkten gaben die Anfangsrenditen um jeweils gut 30 Basispunkte nach. Innerhalb Europas weist London die niedrigste Nettoanfangsrendite auf mit 4,0 Prozent gefolgt von 4,7 Prozent in den deutschen Märkten. Der Abwärtsdruck auf die Renditen dürfte auch im nächsten Jahr anhalten. Leichte Anstiege seien erst auf längere Sicht zu erwarten.
Aufgrund der weiterhin deutlich höheren Niveaus im Vergleich zu Büroimmobilien und Geschäftslokalen in 1a-Lage würde sich eine zukünftige Renditekorrektur bei den Gesamterträgen voraussichtlich weniger negativ niederschlagen. In der Ertragsrechnung punktet die Logistikbranche vor allem mit den hohen laufenden Einnahmen. Eher geringe Wachstumsimpulse dürften von der Mietentwicklung kommen.
Quelle: Pressemitteilung Deka Investment
Deka Investments ist die Investmentfondsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mit Sitz Frankfurt am Main. (JF1)