Eyb & Wallwitz: Volatilitätsschock könnte Anleger herausfordern
Im Marktkommentar des Vermögensverwalters Eyb & Wallwitz heißt es, dass die Wahrscheinlichkeit einer klassischen Rezession aktuell gering sei. Für Dr. Ernst Konrad, Fondsmanager und Geschäftsführer bei Eyb & Wallwitz bestehen zur Zeit keine hinreichenden Bedingungen für einen Kursrückschlag am Markt. Ein Volatilitätsschock könnte allerdings für fallende Asset-Preise sorgen.
Die ansteigende Marktbewertung sei nur eine Schätzung für das zukünftige Return-Potential und gebe deshalb nicht vorrangig Grund zur Sorge. Dennoch sind laut Konrad in einigen Marktsegmenten Überhitzungserscheinungen auszumachen, vor allem bei Technologie-Aktien. Die starke Performance von Momentum-Aktien spreche ebenfalls für eine Überhitzung.
Dr. Konrad: „Wichtigster Auslöser für einen Börsencrash war aus historischer Sicht oft eine Rezession. Die Wahrscheinlichkeit einer klassischen, das heißt von der Realwirtschaft ausgehenden Rezession, ist aktuell gering. Zugleich gibt es kaum Hinweise auf ein Wiederaufleben der Finanzkrise. Die größte Gefahr geht aktuell von einem plötzlichen Volatilitätsschock und der geringen Risikobereitschaft beziehungsweise Risikotragfähigkeit der Anleger aus.“
Als möglichen Auslöser eines Volatilitätsschocks sieht Konrad das geplante „Monetary Tightening“ der wichtigsten Notenbanken an. „Aber wir sehen hier aktuell keine unmittelbare Bedrohung, weil die Kerninflation weiterhin niedrig ist und teils deutlich unter den Inflationszielen der Notenbanken zurückbleibt. Es gibt deshalb keinen Grund für die Notenbanken, mit höheren Zinsen einer Preisteuerung beikommen zu müssen.“
Als Absicherungsstrategie favorisiert Konrad eine Portfolioaufstellung mittels einer breiten Diversifikation über verschiedene Asset-Klassen, Länder, Sektoren und Segmente sowie Positionsgrößen hinweg. „Mit 15 bis 30 Einzeltiteln sind erfahrungsgemäß bereits 80 Prozent des Diversifikationspotenzials abgedeckt“, so Konrad.
Anleger müssten allerdings wissen, dass selbst eine breite und umsichtige Diversifikation keinen vollständigen Schutz bieten könne: „In Krisenzeiten laufen Korrelationen zusammen. Deshalb ist es wesentlich besser, bei der Diversifikation auch sogenannte Risikofaktoren mit einzubeziehen.
„Um Krisen zu begegnen, haben sich die Faktoren Value, Momentum, Quality und für Anleihen der Faktor Carry als ideale Kombination erwiesen“, bekräftigt Konrad.
Quelle: Investmentkommentar Eyb & Wallwitz
Eyb & Wallwitz ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht für die Finanzportfolioverwaltung zugelassener unabhängiger Verwalter mit Sitz in München und Frankfurt. (TS1)