Fidelity: Rohstoffe erstmals seit fast zwei Jahren wieder übergewichtet
Die Wachstumsdynamik bei Rohstoffen ist weitgehend unverändert und spricht nach wie vor für eine Übergewichtung von Aktien verglichen mit Anleihen. Die leicht gestiegene Inflation verbessert zudem das Umfeld für Rohstoffe, so lautet das Ergebnis des „Asset-Allocation-Barometer“ von Fidelity Solutions, dem Multi-Asset-Team von Fidelity Worldwide Investment. Das Unternehmen gewichtet diese Assetklasse erstmals seit November 2013 wieder über.
Unter den großen Anlageregionen werde Japan bevorzugt. Hier wirken sich positive Gewinnrevisionen und die äußerst expansive Geldpolitik günstig aus. Die Schwellenländer und die USA werden dagegen von der Fondsgesellschaft weiter untergewichtet. Neutral sei das Unternehmen inzwischen in der Energiebranche positioniert, die zinsempfindliche Basiskonsumgüterbranche hingegen wurde auf untergewichtet reduziert.
Das wirtschaftliche Umfeld sei für Aktien weiter günstig. Die Übergewichtung in Aktien im Juni sei verringert worden, nach den möglicherweise aber etwas übertriebenen Korrekturen im Zuge der Griechenlandkrise in den letzten Wochen sei die Gewichtung aus taktischen Gründen wieder angehoben worden. Fidelity ist nach wie vor der Meinung, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen früher anheben wird als viele Marktteilnehmer erwarten. Dafür sprächen der positive Trend am Arbeitsmarkt und Anzeichen, dass die Inflation die Talsohle durchschritten habe. In US-Aktien blieb die Gesellschaft untergewichtet, unter anderem, weil der starke Dollar auf den Unternehmensgewinnen laste. Die Übergewichtung bei japanischen Aktien wurde nach Kursgewinnen verringert.
Zu den Favoriten des Barometers gehöre die Pharmabranche mit ihrer breit aufgestellten Produkt-Pipeline. Die Übergewichtung in der zyklischen Konsumgüterbranche wurde etwas zurückgefahren, da einige Faktoren, die den Konsum stützen, wie niedrigere Benzinpreise und Hypothekenzinsen, langsam an Kraft verlören. Leicht übergewichtet hat Fidelity die Technologiebranche, der die Erholung der US-Wirtschaft zugutekomme. Auf neutral angehoben wurden die bislang untergewichteten Branchen Energie und Werkstoffe, da sich der fundamentale Angebots-Nachfrage-Ausblick für den Ölpreis aufgehellt habe. In der zinssensitiven Basiskonsumgüterbranche sei das Unternehmen inzwischen untergewichtet.
Als einzige Währung hat der Konzern den US-Dollar übergewichtet. Durch die vorübergehende Abschwächung der US-Wirtschaft hatte der Dollar zwar an Boden verloren, die Fed werde aber laut Marktkommentar voraussichtlich die erste große Zentralbank sein, die die Zinsen erhöht.
Quelle: Fidelity
Fidelity Worldwide Investment (FIL Limited) ist eine 1969 gegründete, weltweit tätige Fondsgesellschaft mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen des 1946 gegründeten, auf den amerikanischen Markt fokussierten Vermögensverwalters Fidelity Investments. Die Anteile beider Gesellschaften befinden sich vollständig in Familien- und Mitarbeiterbesitz. FIL Limited beschäftigt über 6.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 259,6 Milliarden Euro. (mb1)