Finanzberatung 2025: 100.000 volldigitalisierte Spezialisten und eine schlankere Angebotswelt
Die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler (VSAV) hat ein zehn Thesen umfassendes Papier entworfen, das das Szenario zeichnet, wie sich der Markt für die Vermittlung und Beratung bei Finanzdienstleistungen im Jahre 2025 gestalten wird. Abgesehen von einer ausgeprägten Schrumpfkur werde bis dahin hinsichtlich Transparenz und Verbraucherschutz vieles auf der Strecke bleiben – obwohl Vermittler und Berater bereit sein werden, über Aus- und Fortbildung ihren Teil zu mehr Beratungsqualität beizutragen. Positive Effekte erwartet der VSAV durch den stark anschwellenden Digitalisierungstrend und damit einhergehend durch die erforderliche Spezialisierung der Vermittler und Berater auf fachliche Kerngebiete und auf klar definierte Zielgruppen.
Der VSAV-Beirat, der sich aus Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammensetzt, hat für sein Thesenpapier über mehrere Wochen Informationen zusammengetragen und es gemeinschaftlich verabschiedet. Demnach werde die Zahl der Vermittler bis 2025 auf etwa 100.000 sinken. Zudem werde 2025 kein Berater ohne Anpassung an digitalisierte Prozesse existieren können. Neben der Unerlässlichkeit einer höheren Spezialisierung der Vermittler, werde auch die Bedeutung der Qualifikation stark zunehmen. Laut VSAV werden sich in 2025 mehr Netzwerke gebildet haben, die Beratung und Vermittlung gegen Honorar werde nur wenig an Bedeutung gewonnen haben und auch in 2025 wird eine vollständige Transparenz nicht erreicht sein. Der VSAV rechnet in 2025 mit strengeren Gesetzen und mehr Verbraucherschutz, dass klassische Lebensversicherungen durch neue Produkte abgelöst sein werden und, dass der Anbietermarkt und die Produktangebote übersichtlicher werden.
VSAV-Vorstand Ralf Werner Barth: „Die Umwälzungen im Markt werden aufgrund regulatorischer Vorgaben noch lange fortdauern und für alle Vermittler und Berater deutlich spürbar sein. Leider werden diese Veränderungen nicht vollständig bei den Verbrauchern ankommen.“ Denn Die Finanzlobby werde weiter gegen eine vollständige Transparenz agieren. Um sich in diesem anhaltend schwierigen Marktumfeld behaupten zu können, müssten die Vermittler verstärkt nach Wegen zu Zusammenschlüssen suchen und sich konsequent fortbilden. Die Beratung gegen Honorar würde ihren Platz finden, dies aber vornehmlich im gut verdienenden Kundensegment.
Quelle: Pressemitteilung VSAV
Die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler e.V. (VSAV) ist eine 2004 gegründete Branchenvereinigung zur Förderung der beruflichen, fachlichen und unternehmerischen Kompetenzen der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsvermittler. Sie hat über 900 Mitglieder und rund 60 Netzwerkpartner. (JF1)