Finanzsektor im Euroraum wächst und ändert sich

Trotz eines geringfügigen Rückgangs im dritten Quartal 2015 liegt die Bilanzsumme aller Finanzinstitute im Euroraum weiterhin auf einem Rekordniveau von circa 66 Billionen Euro. Die Größe des Finanzsektors – der aus Banken, Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds sowie sogenannten „Schattenbanken“ besteht – hat sich in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt. Das Geschäft der Schattenbanken wird als Kreditintermediation definiert, die außerhalb des regulären Bankensystems stattfindet. Schattenbanken, die häufig als „Sonstige Finanzinstitute“ bezeichnet werden, unterliegen ebenfalls Regulierungen – allerdings unterscheiden sich diese von den aufsichtsrechtlichen Vorschriften für Banken. Schattenbanken verzeichneten das größte Wachstum und machen aktuell mit einer geschätzten Bilanzsumme von 26 Billionen Euro 40 Prozent des Finanzsektors aus. Dies ergibt eine Untersuchung der Research-Abteilung der Deutschen Bank.

Der Anstieg der Vermögenswerte war besonders seit 2008 nicht gleichmäßig über die verschiedenen Arten von Finanzinstituten im Euroraum verteilt. Diese Divergenz habe die Zusammensetzung des Finanzsystems verändert. Vor 2008 hielten die Banken laut Deutsche Bank Research circa 55 Prozent aller Aktiva im Finanzsektor, während sich der Anteil der Schattenbanken auf circa 30 Prozent belief. Seitdem weisen die Bankbilanzen einige Aufwärts- und Abwärtsbewegungen auf, allerding bewege sich die Bilanzsumme unverändert um die 30 Billionen Euro. Die Schattenbanken haben ihr Geschäft inzwischen weiter ausgedehnt und tragen einem Anteil von 40 Prozent am Finanzsektor, während sich das Gewicht der Banken auf 46 Prozent verringert hat. Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds machten während der gesamten Zeit stets zwölf bis 14 Prozent des Finanzsektors aus.

Da die verfügbaren Statistiken nicht darauf ausgerichtet sind, das Schattenbankensystem zu erfassen, werden die entsprechenden Zahlen stattdessen als Residuen der Banken-Statistiken und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung berechnet und geben nur ein grobes Bild hinsichtlich der Größe und des Typs der jeweiligen Finanzunternehmen, so das Deutsche Bank Research. Einige aktuellere Daten würden jedoch größeren Aufschluss geben. Investmentfonds hätten seit der Finanzkrise stark zur Ausweitung des Schattenbankensektors beigetragen, während sich die Aktiva der Zweckgesellschaften (meist für Verbriefungen von Bankkrediten) und Geldmarktfonds in den vergangenen Jahren reduziert hätten beziehungsweise stagnierten.

Aufgrund der Datenlücken seien über die Hälfte der „Sonstigen Finanzinstitute“ kaum zu identifizieren und zukünftige Entwicklungen schwer zu prognostizieren. Solange die Zinsen jedoch extrem niedrig bleiben, würden die Vermögenswerte der Investmentfonds voraussichtlich weiter steigen. Eine deutliche Ausweitung der Bilanzsumme der Kreditinstitute, sei hingegen nicht zu erwarten. Das Niedrigzinsniveau, die Konjunkturschwäche im Euroraum und die Auswirkungen der verschärften Bankenregulierung dämpften die Wachstumsaussichten für den Bankensektor, so die Untersuchung der Deutschen Bank.

Quelle: Untersuchung des Research der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank AG ist eine international tätige Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1870 gegründete Unternehmen ist das nach Mitarbeiterzahl (über 98.000) und Bilanzsumme (1,7 Billionen Euro) größte Kreditinstitut Deutschlands. (JF1)

www.deutsche-bank.de

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