Frankfurter Investmentmarkt lebhaft, aber kaum Großdeals
Im ersten Halbjahr wurde auf dem Frankfurter Investmentmarkt ein Gesamtumsatz von 1,81 Milliarden Euro erielt und blieb damit 40 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Der zehnjährige Durchschnitt wurde hingegen erneut um neun Prozent übertroffen. Gleichzeitig ist es das drittbeste jemals registrierte Resultat im ersten Halbjahr. Dies ergibt die Analyse von Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Der Umsatzrückgang ist ausschließlich auf ein zu geringes Angebot im großvolumigen Core-Segment und nicht auf eine geringere Nachfrage zurückzuführen. Im Gegenteil, das Interesse und der Wettbewerb der Investoren haben sich sogar noch einmal erhöht. Während im ersten Halbjahr 2015 mit fünf Verkäufen im dreistelligen Millionenbereich fast 1,6 Milliarden Euro umgesetzt wurden, sind es aktuell gerade einmal knapp 400 Millionen Euro, wohinter sich lediglich ein Deal verbirgt. Das Transaktionsvolumen außerhalb dieser Größenklasse liegt dagegen auf dem nahezu gleichen Niveau wie im extrem starken Vorjahr. Die Anzahl der in die Analyse einbezogenen Deals ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 sogar leicht gestiegen“, betont Oliver Barth, Geschäftsführer der BNPPRE und Frankfurter Niederlassungsleiter.
Mit gut 70 Prozent nehmen Büroobjekte die Spitzenposition ein, wesentlich beeinflusst durch den einzigen Großdeal im dreistelligen Millionenbereich. Zulegen konnten Hoteltransaktionen, die für 17,5 Prozent verantwortlich sind. Absolut betrachtet wurde fast dreimal soviel investiert. Mit gut zwei Prozent Umsatzanteil büßen Einzelhandelsobjekte dagegen spürbar ein (Vorjahr: zehn Prozent).
Die Frankfurter City kommt im ersten Halbjahr lediglich auf einen Umsatzanteil von rund 30 Prozent. Auch dies ist laut BNPPRE ein Indiz für das mangelnde Angebot an großvolumigen Core-Objekten. Im vergangenen Jahr haben noch mehrere Verkäufe von großen Bürohochhäusern einen Großteil des Transaktionsvolumens bestimmt. Dieses Jahr wurde dagegen in den Cityrandlagen am meisten ungesetzt (gut 39 Prozent). Aber auch die Nebenlagen (18 Prozent) und die Peripherie (13 Prozent) konnten ihre relativen Anteile deutlich steigern. Insgesamt weist der Frankfurter Markt damit eine erheblich homogenere Verteilung auf, als dies in der Vergangenheit üblich war.
Vor allem im zweiten Quartal hat die Yield Compression spürbar zugenommen. Für Büroobjekte liegt die anzusetzende Spitzenrendite mittlerweile bei 3,95 Prozent. Damit rangiert Frankfurt, genauso wie München, Berlin und Hamburg, unter der Vier-Prozent-Marke. Geschäftshäuser in den Top-Lagen erzielen in der Spitze Netto-Anfangsrenditen von 3,75 Prozent, die in Einzelfällen auch noch unterschritten werden können. Logistikimmobilien haben sich nach den starken Rückgängen der letzten Quartale aktuell bei 5,25 Prozent stabilisiert.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)