GfK-Studie - Finanzbildung: Jeder Zweite fordert mehr Unterricht
Das Thema Finanzbildung spaltet die Nation: Während die eine Hälfte damit in Ruhe gelassen werden möchte, will die andere Hälfte mehr wissen und fordert mehr Unterricht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Finanzvermittlers AVL. Vor allem Altersvorsorge und Förder-Möglichkeiten seien gefragt.
Die Mehrheit (55 Prozent) der 1.088 Menschen ab 14 Jahren gab an, sich für Finanzen zu interessieren, und zwar mit folgender Gewichtung: Altersvorsorge (33,4 Prozent), Geldanlage (24,6 Prozent), Private Versicherungen (24,4 Prozent), gesetzliche Versicherungen (19,5 Prozent), Immobilien (14,4 Prozent).
Hingegen erklärten 44 Prozent, sie hätten generell kein Interesse an Finanzen, also knapp die Hälfte der von der GfK befragten Menschen. Besonders groß, mit 87 Prozent, ist das Desinteresse demnach bei den 14- bis 19-jährigen. „Wenn sich junge Leute dem Erwachsenenalter nähern, steigt das Finanz-Interesse sprunghaft. Das lässt sich an der nachfolgenden Altersgruppe erkennen, die der 19- bis 29-jährigen“, sagt AVL-Chef Uwe Lange. Bei ihnen liege das Finanzthemen-Interesse schon über dem Durchschnitt. Weit überdurchschnittlich sei es bei den 40- bis 49-jährigen.
Förderungen, also Zulagen, Prämien und Steuervorteile, seien mit Abstand der gefragteste Aspekt bei Finanzbildung. Größere Unterschiede zwischen Männern und Frauen gebe es dabei nicht. Das gleiche treffe auf Kosten zu, womit beispielsweise Provisionen gemeint sind. Bei Risiken (zum Beispiel Kursverluste) sehen Männer indes laut GfK-Umfrage deutlich mehr Aufklärungsbedarf als Frauen. „Das könnte damit zu tun haben, dass Männer eher bereit sind, Risiken einzugehen, aber diese Risiken auch kennen wollen", meint Studien-Initiator Lange mit Blick auf das Anlageverhalten der über 45.000 AVL-Kunden.
Ein eindeutiges Votum für mehr Finanzwissen-Vermittlung kam von jenen, die sich für Finanzen interessieren: 84 Prozent fordern mehr Bildungsangebote, weit überdurchschnittlich die Beamten (100 Prozent). „Unterm Strich lässt sich daher sagen, dass jeder zweite Deutsche mehr Finanzbildung will. „Da muss in unserer Bildungspolitik endlich etwas passieren“, so Lange.
Quelle: Pressemitteilung AVL
AVL mit Sitz in Weinstadt bei Stuttgart ist ein Finanzvermittler im Discountsegment. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet. (mb1)