Goldanleger müssen breite Marktkrise fürchten

Auch wenn sich der Goldpreis historisch betrachtet vor allem in Krisenzeiten gut entwickelt hat: Für den aktuell starken Preis des Edelmetalls wäre nach Ansicht des ETP-Anbieters WisdomTree eine breitere Marktkrise ein größeres Risiko als eine allgemeine Markterholung. „Das größte kurzfristige Risiko für Gold besteht derzeit nicht in einer raschen Erholung des Marktvertrauens, sondern in einer breiteren Marktkrise, die zu Goldverkäufen führen könnte, um Liquidität zur Erfüllung anderweitiger Verpflichtungen zu beschaffen, wie beispielsweise Nachschussforderungen“, schreibt Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und Makro-Research bei WisdomTree, in einem aktuellen Kommentar.

Am Morgen des 20. März erreichte der Goldpreis ein Tageshoch von 2009 US-Dollar pro Unze – den höchsten Wert seit ungefähr einem Jahr. Dieser Preisanstieg, der in der vergangenen Woche einsetzte, ist im Lichte der jüngsten Entwicklungen in der Bankenbranche zu sehen – speziell bei der Silicon Valley Bank und der Schweizer Credit Suisse, die in Schieflage geraten sind. Im Falle der Silicon Valley Bank gab die US-Regierung Zusicherungen für Kundeneinlagen, die Credit Suisse wird von ihrem Wettbewerber UBS übernommen.

Während der globalen Finanzkrise hatten Investoren Gold veräußert, um sich Liquidität zu verschaffen. Die aktuelle Entwicklung lässt WisdomTree darauf schließen, dass es diesmal anders ist. Shah: „Der rasche Anstieg des Goldpreises legt nahe, dass die Flucht in defensivere Anlageklassen nicht durch Liquiditätsprobleme auf breiter Ebene behindert wurde. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Stress auf bestimmte Teile des Bankensektors konzentriert ist.“

Sollte sich auch diesmal eine breitere Marktkrise ausbilden, in deren Zuge Investoren Liquidität brauchen und daher Gold verkaufen, rechnet WisdomTree nur mit einem vorübergehenden Rücksetzer des Edelmetallpreises. Denn: „In einem solchen Szenario dürfte sich Gold mit der Zeit erholen, da andere Anleger das Metall kaufen würden, um ihre defensiven Absicherungen zu verstärken“, begründet Shah.

Den Grund dafür sieht WisdomTree im geldpolitischen Umfeld. Dies bleibe günstig für Gold – egal, ob die US-Notenbank Fed restriktiv bleibt oder ihre Zügel lockert. Shah: „Sofern die Fed ihre restriktive Haltung nicht aufweicht, besteht angesichts einer geringeren Risikobereitschaft und des erschütterten Vertrauens die Gefahr, dass sich ein Liquiditätsproblem der Banken in eine Rezession verwandelt. Wenn die Fed jedoch handelt, indem sie entweder die quantitative Straffung oder den Zinserhöhungszyklus vorzeitig beendet, wird die geldpolitische Großzügigkeit der Zentralbank noch länger anhalten. In jedem Fall dürfte Gold profitieren.“ (DFPA/jpw1)

WisdomTree ist ein Anbieter von Exchange-Traded Products mit Hauptsitz in New York (USA). Das 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt über 200 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 87,4 Milliarden US-Dollar.

www.wisdomtree.eu

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