GSAM-Umfrage: „Deutsche Anleger ergeben sich den Niedrigzinsen"
Privatanleger in Deutschland gehen überwiegend davon aus, dass das derzeitig historisch niedrige Zinsniveau in Europa weitere drei bis fünf Jahre oder sogar länger anhalten wird (65,4 Prozent). Trotzdem hält die Mehrzahl der Deutschen an renditeschwachen Anlagen fest. Rund 77 Prozent haben ihr Geld weiterhin in Sparbüchern und Tagesgeldkonten investiert, sind jedoch mit dem Ertrag dieser Geldanlage eher unzufrieden oder sogar äußerst unzufrieden (60,4 Prozent). Aktien sind bei den Befragten hingegen vergleichsweise unbeliebt: nur jeder Vierte hält aktuell Aktien oder Aktienfonds, auch wenn hier der Großteil der investierten Befragten mit den Erträgen sehr zufrieden oder eher zufrieden ist (69,2 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, in der Goldman Sachs Asset Management (GSAM) in Zusammenarbeit mit TNS Infratest zum sechsten Mal in Folge das aktuelle Investitionsverhalten deutscher Anleger untersucht hat.
„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass sich die deutschen Anleger zwar des Niedrigzinsumfeldes bewusst sind, jedoch bei ihrer bereits vorhandenen Geldanlage nicht entsprechend reagieren“, erläutert Markus Weis, Leiter des Drittvertriebs für Deutschland und Österreich bei GSAM.
Auch in den nächsten zwölf Monaten wollen mehr als 75 Prozent der deutschen Anleger ihr Geld nicht in eine für sie neue Anlageklasse investieren. „Die Deutschen haben weiter ein hohes Sicherheitsbedürfnis hinsichtlich ihrer Geldanlage. So scheuen die Privatanleger weiterhin Aktien und Aktienfonds, obwohl gerade diese Anlageklasse in der aktuellen Zinsphase noch attraktive Renditen bietet.“
Explizit nach den Gründen gefragt, warum sie nicht in Aktien oder Aktienfonds investiert haben, antworteten selbst Ein-bis-Zwei-Personen-Haushalte mit über 3.000 Euro monatlichem Netto-Haushaltseinkommen am häufigsten mit dem Argument, dass ihnen das Risiko zu hoch ist (34,8 Prozent), sie sich am Aktienmarkt nicht auskennen (26,4 Prozent) beziehungsweise, dass sie keine Zeit haben, sich darum zu kümmern (25,5 Prozent).
Ein genauerer Blick auf die Gruppe derjenigen, die bereits in Aktien beziehungsweise Aktienfonds investiert sind, zeige währenddessen, dass sich die privaten Investoren auf die Empfehlung ihrer Anlage- beziehungsweise Bankberater verlassen. So gaben 36,3 Prozent der Aktieninvestoren das als wichtigstes Kriterium ihrer Aktienanlage an. An zweiter Stelle folgt die bisherige Wertentwicklung der Aktie beziehungsweise des Aktienfonds. Dabei hält eine Mehrheit der Aktienanleger die Aktien beziehungsweise Aktienfonds durchschnittlich länger als fünf Jahre (55,5 Prozent). Weitere 28,4 Prozent halten ihre Aktienanlage zwischen drei und fünf Jahren.
Quelle: Pressemitteilung GSAM
Goldman Sachs Asset Management (GSAM) ist der 1988 gegründete Geschäftsbereich Investment Management der Goldman Sachs Group, Inc. mit Sitz in New York. Das 1869 gegründete Unternehmen bezeichnet sich selbst als eines der führenden global tätigen Investmentbanking-, Wertpapier- und Vermögensverwaltungshäuser. GSAM beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 1,18 Billionen US-Dollar (rund 798 Milliarden Euro). (Stand: 31. März 2015) (JF1)