Hansa-Forum Schiffahrt-Finanzierung: Reale Chancen nach Rosskur

Es gab und gibt schmerzhafte Einschnitte, aber zur aktuellen Situation in der Schifffahrt gehört auch, dass sich zunehmend realistische Chancen auftun. Das war eine der zentralen Erkenntnisse des 21. „Hansa-Forum Schifffahrt-Finanzierung“, berichtet das „Hansa International Maritime Journal“ am 1. Dezember 2017. Unter dem Motto „Surviving and investing in challenging markets“ diskutierten rund 450 Teilnehmer über die nach wie vor großen Herausforderungen, „lessons learned“ und die Chancen, die sich im Markt für diejenigen bieten, die sich für die Zukunft aufstellen.

Als Keynote-Speaker erläuterte Jeremy Nixon, CEO der japanischen Containerlinienallianz ONE, dass sich das neue Unternehmen mit der künftigen Größe sehr gut aufgestellt sieht. „Groß genug um zu überleben, klein genug um sich angemessen kümmern zu können“ laute das Credo.

Die zweite Keynote-Speakerin und Reederin Angeliki Frangou berichtete aus ihrer Navios-Gruppe unter anderem, dass auf eine diversifizierte Flotte gesetzt werde, weil dadurch in der zyklischen Schifffahrt mehr Stabilität erzeugt werden könne. Der wichtigste Grund dafür, Schiffe zu niedrigen Preisen zu kaufen, sei nicht, sie später gewinnbringend zu verkaufen. Vielmehr stünde im Vordergrund, dass bei niedrigen Preisen ein gutes Finanzergebnis pro Schiff erzielt werden könne.

Mark O`Neil, CEO des fusionierten Shipmanagement-Players Columbia Marlow, erläuterte die Strategie „More for less and better“. „Das können kleinere Akteure nicht“, begründete der Manager die Fusion. Seiner Ansicht nach wird die Schifffahrt künftig mit neuen Wettbewerbern wie Alibaba konkurrieren müssen, die sich zu integrierten Logistikplattformen entwickeln. Der Leasing-Arm der chinesischen Bank of Communications will das Geschäft mit deutschen Reedern ausbauen. Chi Chao, Executive Manager für die Hamburg-Niederlassung, betonte, dass die Zusammenarbeit nicht nur mit den großen, sondern auch mit kleinen und mittelgroßen Reedereien angestrebt werde.

Der deutsche Reeder, Claus-Peter Offen, sagte, dass der Zugang zu internationalen Kapitalmärkten unerlässlich sei. Zur Strategie gehöre der Erwerb von weiteren Unternehmen. „Die Reederei selbst werde ein privates Unternehmen bleiben und nicht an die Börse gehen. Aber wir wollen nach wie vor eine Plattform gründen.“

Auch aus dem internationalen Kapitalmarkt wurde Interesse an einer Zusammenarbeit mit deutschen Schifffahrtsunternehmen signalisiert. Erik Helberg, CEO bei Clarksons Platou Services, nannte verschiedene Gründe dafür. Zum einen würden traditionelle Kapitalgeber wie Banken sich zurückziehen, darüber hinaus seien die Aussichten des Welthandels gut und das Orderbuch für die Weltflotte auf einem niedrigen Niveau.  Den Rückzug von Schiffsbanken und den Rückgang von syndizierten Krediten nannte auch Rolf Darboven Zapffe, Geschäftsführer der Pareto Holding – die mit Ernst Russ bereits einen deutschen Partner hat – als Grund für den Bedarf an alternativen Finanzierungen. Möglich seien Anleihen oder Projektfinanzierungen. Allerdings sei die hiesige Reedereibranche zum Teil noch nicht ausreichend konsolidiert.

Die Vertreter der Schiffsbanken kündigten einerseits an, ihre Schrumpfkur fortzusetzen. Allerdings wollen sie sich nicht in Gänze zurückziehen und die Schifffahrtsunternehmen weiter begleiten.

„Entscheidend ist, dass die Unternehmen mit frischen Ideen auf uns zukommen und moderne Strukturen aufbauen“, sagte Stefan Ermisch, CEO der HSH Nordbank. Philipp Wünschmann, Head of Shipping der Berenberg Bank, beschrieb eine chancenreiche Situation: „Zwei Entwicklungen passen sehr gut zusammen: Der Rückzug einiger Banken und das hohe Interesse von Investoren.“ Eine Obergrenze für weitere Transaktionen gibt es seitens der Bank nicht. (TS1)

www.hansa-online.de

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor (GCM) für das erste Quartal ...

Die börsennotierten Immobilienmärkte haben turbulente Zeiten hinter sich. ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt