Helaba: Makroumfeld für Rohstoffe hat sich verschlechtert
Im Oktober ist erneut ein Erholungsversuch der führenden Rohstoffindizes gescheitert. Die Bodensuche scheint wie schon in den Vormonaten weiterzugehen. Der Gleichlauf der Rohstoffgruppen hielt zuletzt insgesamt an, wenn gleich Energie ein relativ volatiles „Eigenleben“ führte. Das sind Ergebnisse des „Rohstoffreports“ der Bankengruppe Helaba.
Das Makroumfeld scheine sich für Rohstoffe zunächst noch zu verschlechtern. Die angesichts der schwächelnden Schwellenländer in die Industrieländer gesetzten Hoffnungen erfüllten sich kurzfristig nicht. Das Wachstum finde in den entwickelten Volkswirtschaften gegenwärtig in erster Linie in wenig rohstoffintensiven Wirtschaftsfeldern statt. Die Nachfrageimpulse von dort ließen offensichtlich mittlerweile auch zyklisch nach. China tauge weiterhin nicht zum Hoffnungsträger. Zwar sei die politische Führung bemüht, das Wachstum geld- und fiskalpolitisch in gewissem Maße zu stützen - nachhaltiger Rückenwind für die Rohstoffpreise könne hieraus jedoch nicht abgeleitet werden. Mit den massiven Kapitalabflüssen und der Yuan-Abwertung werde auch deutlich, dass rohstoffunterlegte Finanzgeschäfte die Marktverhältnisse massiv verzerrt haben. Aufgrund der forcierten Zinssenkungspolitik und der Yuan-Abwertung verlieren die damit zusammenhängenden Carry-Trades laut Helaba noch an Attraktivität. Gleichzeitig stießen die Lagerkapazitäten weltweit an Grenzen. Finanzinvestoren zeigen sich laut Report bei Rohstoffinvestments wohl weiter opportunistisch: Zuweilen apostrophierte strategische Einstiegsgelegenheiten kämen nicht wirklich an.
Die Weltwirtschaft entwickele sich weniger günstig als erhofft. Gleichzeitig lasse die Finanzstabilität nach. Für ein Katastrophenszenario einschließlich zusätzlicher massiver Maßnahmen der Notenbanken dürfe dies aber nicht reichen. Scheinbar wäre dies mittlerweile das einzige, wodurch der Goldpreis richtig Auftrieb bekäme. So hänge er wahrscheinlich weiterhin an der zum „Phantom“ mutierenden US-Geldpolitik und bewege sich dabei in relativ engen Bahnen. Andererseits nehmen die Schuldenprobleme zu. Daher dürfte Gold bei Preisnachlässen auch weiter von strategisch orientierten Investoren eingesammelt werden.
Quelle: Pressemitteilungen Helaba und Deutsche Leasing
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen sowie die Förderbank WIBank. (mb1)