Helaba: Rohstoffe notieren im oberen Bereich
Die Mehrheit der führenden Rohstoffindizes überwand die Schwächephase der ersten Dezemberhälfte zum Jahreswechsel 2017/2018, berichtet die Helaba in einem Rohstoffreport. Aktuell befänden sich die Notierungen am oberen Rand der seit Sommer 2017 zu beobachtenden Aufwärtstrendkanäle. Im Ein-Monats-Vergleich führt US-Erdgas mit einem Preisanstieg von 13,8 Prozent den Rohstoffsektor an. Zucker stellt mit minus 9,1 Prozent das Schlusslicht dar.
Mit steigenden Notierungen wächst in der Regel die Nachfrage nach Aktien, während bei Rohstoffen die physische Nachfrage mit steigenden Preisen tendenziell nachlässt, erläutert die Helaba. Effizienzsteigerungen beim Materialeinsatz und Substitutionsanstrengungen kämen stärker zum Tragen. Als verbrauchsbegrenzender Faktor spielt der erreichte Grad der Umweltbelastung eine zunehmend wichtigere Rolle, heißt es.
Die Helaba berichtet, dass nach dem Preisanstieg von Schlüsselrohstoffen seit dem Sommer Regionen anvisiert würden, die zu einer Dämpfung der Nachfrage führen dürften. Sobald die Hausse an den Terminmärkten nicht mehr durch eine entsprechende Entwicklung an den physischen Märkten untermauert werde, stoßen die Preisnotierungen in der Regel an ihre Grenzen. Kurzfristig könnten andere Faktoren, insbesondere der US-Dollar, die Entwicklung der physischen Seite überlagern. So scheine der schwächere US-Dollar die Notierungen an den Rohstoffmärkten temporär zu unterstützen, meint die Helaba.
Zur Goldpreisentwicklung merken die Experten an, das nicht nur die Richtung beziehungsweise Dynamik der Bewegung der US-Realrendite, sondern auch deren absolutes Niveau entscheidend für die Entwicklung der Goldnotierungen sei. In der Vergangenheit ergab sich bei Realrenditen unter null Prozent eine positive, bei null bis vier Prozent eine leicht positive und bei mehr als vier Prozent eine negative Performance für das gelbe Metall. Nachdem Gold in jüngster Zeit offenbar an den Finanzmärkten zur Absicherung gegen den schwachen US-Dollar genutzt wurde, dürfte allmählich wieder die langfristige Versicherung gegen Inflation und extreme Ereignisse an Bedeutung gewinnen, folgert die Helaba. Bei zunehmender Risikoaversion der Marktteilnehmer dürfte Gold im Jahresverlauf die Widerstandszone bei 1.350 US-Dollar je Feinunze überwinden.
Die Chancen auf Kursgewinne seien auch bei Primärmetallen im Zyklus in der Regel dann am geringsten, wenn die Konjunktur sich im Zenit befindet und die Wahrscheinlichkeit sinkender Wachstumsraten am höchsten ist, beschreiben die Experten den Zusammenhang. Diese Phase dürfte bald erreicht sein, heißt es.
Am Getreidemarkt habe sich das Verhältnis von Lagerbeständen und Verbrauch im vierten Quartal 2017 nicht verringert, sondern erhöht. Diese Situation dürfte vorerst anhalten, prognostiziert die Helaba und ergänzt: „Der von den USA inzwischen praktisch eingeleitete Protektionismus könnte zu fühlbaren Gegenmaßnahmen etwa bei Soja führen, zumal das Weltangebot reichlich ist.“
Quelle: Rohstoffreport Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die Förderbank WIBank. (TS1)