Helaba: Rohstoffpreise haben Boden noch nicht erreicht
Die aktuelle Chart-Technik signalisiert eine Fortsetzung der Baisse bei Rohstoffen. Zu dieser Einschätzung gelangt Heinrich Peters, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), im aktuellen Rohstoffreport.
Performancebasierte Gesamtertragsindizes erreichten zuletzt zwar bereits wieder Werte wie Ende August 1999, andererseits notierte beispielsweise der reine Rohstoffpreisindex von Bloomberg noch auf dem Stand von Ende Juli 2009. Um das 99er-Niveau zu erreichen, müsste er noch rund 65 Prozent abgeben. Unter den Rohstoffgruppen fiel zuletzt die Robustheit der Edelmetalle auf. Monatsverlierer waren die Ölsorten Brent (minus 18,8 Prozent) und WTI (minus 17,6 Prozent) sowie US-Benzin (minus 18,5 Prozent).
Steigendes Angebot bei Schlüsselrohstoffen und geringe Wachstumsdynamik wichtiger Verbraucherländer sowie die US-Dollarstärke sorge nach wie vor für spürbaren Gegenwind. Die Kapitulation der Rohstoffbullen scheine noch nicht vollzogen zu sein. Erst wenn sich die überwiegende Mehrheit der Finanzinvestoren endgültig von der Idee verabschiedet habe, dass die öffentlichen Stellen in China mit massiven Konjunkturmaßnahmen auch Rohstoffen wieder fühlbaren Aufwind geben, könne marktpsychologisch Entwarnung gegeben werden.
Die fundamentalen Marktverhältnisse dürften ebenso wie die makroökonomischen Einflüsse vorerst die Rohstoff-Notierungen dämpfen. Andererseits sei mittelfristig mit preisstützenden Entwicklungen auf der Angebotsseite zu rechnen. „Insgesamt gehen wir für die kommenden Monate weiterhin von einer allmählichen Stabilisierung der Rohstoffnotierungen aus - bei vorerst freilich auch nicht zu vernachlässigenden fundamentalen Abwärtsrisiken“, so Peters.
Quelle: Rohstoffreport Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) bietet Unternehmen, Banken, institutionellen Investoren und der öffentlichen Hand Finanzdienstleistungen im In- und Ausland. Zugleich ist sie Sparkassenzentralbank und Dienstleister für 40 Prozent der deutschen Sparkassen. Sie beschäftigt rund 6.300 Mitarbeiter. (TH1)