Hüfners Wochenkommentar: Konjunkturprogramm für Deutschland
Wenn in diesem Jahr 800.000 Menschen nach Deutschland kommen, wirkt das auf die Volkswirtschaft wie ein großes Konjunkturprogramm, so führt Dr. Martin W. Hüfner, Chefvolkswirt des Assetmanagers Assenagon aus. Dies bilde ein Gegengewicht zu den negativen Nachrichten, die derzeit von der Weltwirtschaft kommen.
Denn was bei allen Schwierigkeiten über die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge oft vergessen werde: Wenn in diesem Jahr so viele Menschen nach Europa kommen, dann schaffe das rein wirtschaftlich gesehen Wachstum, Arbeitsplätze und Mehreinnahmen für die Sozialversicherungen. Es wirke wie ein riesiges Konjunkturprogramm und gebe auch mittelfristig Hoffnung auf neue wirtschaftliche Dynamik. Die Prognosen für die weitere Entwicklung Europas in 2015/2016 könnten trotz des schlechteren weltwirtschaftlichen Umfelds nach oben revidiert werden.
Kurzfristig führe der Flüchtlingszustrom zu Unruhe und Unsicherheit. Viele sorgen sich, wie die Integration der Menschen zu organisieren sei und ob sie auch wirklich gelingen könne. Wenn die Einwanderung anhält, stellt sich laut Hüfner die Frage, ob die Integrationsfähigkeit der Gesellschaft nicht irgendwann überfordert ist. Zunächst jedoch überwiegen für die Wirtschaft und die Kapitalmärkte die positiven Wirkungen: Die Konjunktur in Europa werde vermutlich besser, als unter den schlechteren weltwirtschaftlichen Bedingungen zu erwarten sei. Für Stockpicker kämen ganz neue Unternehmen auf das Radar, nämlich die, die sich auf die neue Situation einstellen und von der zusätzlichen Nachfrage auf den Märkten profitieren. Ein Sektor, der besser dastehe, sei zum Beispiel die Bauwirtschaft
Quelle: Assenagon, Hüfners Wochenkommentar
Assenagon ist ein auf die Steuerung von Kapitalmarktrisiken spezialisierter Assetmanager. Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 gegründet und ist im Eigentum von Mitarbeitern, der Bayerischen Beamten Lebensversicherung a.G., DEVnet Equity Partners und einem Privatinvestor. (mb1)