"2018 bringt gute Chancen für Investoren"
Im Kapitalmarktausblick 2018 kommt das Research-Team der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu dem Schluss, dass die Weltwirtschaft nach einigen schwierigen Jahren die Trendwende geschafft hat. „Insbesondere in Deutschland, dem Schwergewicht des Euroraums, sind die Konjunkturdaten gut und die Frühindikatoren deuten auf keinerlei Lageverschlechterung hin“, so Uwe Burkert, LBBW-Chefvolkswirt und Leiter des Researchs. Angesichts der verbesserten Konjunkturdaten werden die wichtigsten Notenbanken 2018 aufbrechen, ihre expansive Geldpolitik anzupassen. „Aber auch die Staaten und jeder Einzelne von uns müssen sich auf den Weg machen, um den vielfachen Umbrüchen einer immer globaleren und vernetzteren Welt zu begegnen.“
Das Jahr 2018 wird das Jahr des Aufbruchs, sagen die Analysten der LBBW voraus. Deutschland müsse dringend notwendige Reformen und Investitionen angehen, forderte Burkert. Der deutsche Mittelstand und damit der allgemeine Wohlstand gerate in Gefahr, wenn er ohne eine zeitgemäße digitale Infrastruktur in Form schneller Breitbandnetze auskommen müsse. Eine mangelnde Vernetzung auf dem Land sei das sichtbarste Zeichen dafür, dass eine Region den Anschluss verloren habe und abgehängt sei. Dies widerspreche nicht nur dem föderalen Selbstverständnis, für annähernd gleiche Lebensverhältnisse zu sorgen, sondern sei langfristig dem politischen Frieden in unserem Land abträglich, warnt Burkert.
Aufbruchsstimmung werde auch bei den Notenbanken der wichtigsten Industrieländer aufkommen, sagt das LBBW Research voraus. Die amerikanische Notenbank dürfte weiter an der Zinsschraube drehen und die nach wie vor sehr großzügige Geldpolitik zurückfahren, selbst wenn die Inflationsgefahren in den USA eher verhalten seien, so die Prognose. Ebenso werde die Europäische Zentralbank (EZB) 2018 beginnen, ihre expansive Geldpolitik einzubremsen. „Allerdings sind die Amerikaner uns circa vier Jahre voraus“, warnt Burkert vor übertriebenen Erwartungen. Eine erste Leitzinsanhebung der EZB erwartet er nicht vor 2019.
Für die Anleger an den Kapital- und Rohstoff märkten bestehe 2018 eine gute Chance, sich erfolgreich zu positionieren. Das Bewertungsniveau sei am Rentenmarkt sehr hoch, werde aber erst gegen Jahresende langsam sinken, wenn die für 2019 erwartete Leitzinswende der EZB stärker ins Blickfeld gerate. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sehen die Analysten Ende 2018 bei einem Prozent. Zugleich sollten aber die Zinserhöhungen der US-Notenbank den Euro auf 1,12 US-Dollar nachgeben lassen.
Die Aussicht auf niedrige Bondrenditen und damit hohe Anleihepreise schafft Raum für eine höhere Bewertung an den Aktienmärkten, so der LBBW-Report. Besonders für die Werte des DAX und Eurostoxx50 gebe es noch Aufwärtspotenzial. Aber auch US-Aktien sollten sich 2018 im Einzelfall besser als Bonds entwickeln, glauben die Analysten. Die LBBW sieht den DAX Ende 2018 bei 14.000 Punkten, den Dow-Jones-Index nahezu unverändert bei 23.500 Punkten. Der EuroStoxx 50 wird demnach auf 3.750 Punkte steigen.
An den Rohstoffmärkten dürfte sich 2018 aufgrund steigender Nachfrage der Ölpreisanstieg weiter fortsetzen. Dies gelte auch für Gold, denn wichtige Nachfrageländer immer noch einen Nachholbedarf hätten.
Quelle: Pressemitteilung LBBW
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist ein Kreditinstitut mit Hauptsitzen in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Mainz. Zusammen mit ihren drei Kundenbanken BW-Bank, LBBW Rheinland-Pfalz Bank und LBBW Sachsen Bank bietet sie bundesweit das komplette Produkt- und Dienstleistungsangebot einer Universalbank. (JF1)