Immobilienpreise als Motivationsbremse für Sparziel Wohneigentum
Die steigenden Immobilienpreise in Ballungsräumen werden für Normalverdiener zur immer größeren Hürde beim Eigentumserwerb. Der Traum von den eigenen vier Wänden droht dort für viele unerreichbar zu werden. Diese Gefühlslage spiegelt sich in einer deutlich sinkenden Bedeutung des Sparziels „Wohneigentum“ wider. Das ist ein Ergebnis der Herbstumfrage 2016 des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum Sparverhalten der Deutschen.
Zwar liegt „Wohneigentum“ immer noch auf Platz drei der Sparziele, mit 39 Prozent der Nennungen hat es gegenüber der Sommerumfrage allerdings fünf Prozentpunkte verloren. So wenige Nennungen gab es noch nie seit Beginn der Umfragereihe im Jahr 1997. „Die preislichen Übertreibungen in den Ballungs-räumen werden hier zur Motivationsbremse für zweckgerichtetes Vorsparen“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder. Mitschuld daran hätten auch mangelndes Bauland, der Wettlauf der meisten Bundesländer um immer höhere Grunderwerbsteuern und steigende Grundsteuern in vielen Kommunen. Mit dem Bau von Mietwohnungen allein könnten die Probleme auf den angespannten Wohnungsmärkten aber nicht gelöst werden. „Die Mobilisierung privaten Kapitals zum Eigentumserwerb ist unverzichtbar“, so Zehnder, „zumal jedes neu gebaute Eigenheim kaum geringere soziale Effekte ausweist als eine neu gebaute Mietwohnung“. Die aktuelle Stimmungslage müsse die Politik alarmieren. „Es darf nicht bei bloßen Ankündigungen bleiben.“ Das Sparziel „Konsum/Langfristige Anschaffungen“ rangiert mit 57 Prozent jetzt wieder auf Platz eins – nach zuvor 56 Prozent. Auf Platz zwei folgt mit 54 Prozent das Sparziel „Altersvorsorge“. Im Sommer wurde es ebenfalls noch von 56 Prozent genannt. Das Sparziel „Kapitalanlage“ verharrt auf einem Wert von 26 Prozent. Die Sparziele „Ausbildung der Kinder“ und „Notgroschen/Reserve“ erreichen vier beziehungsweise drei Prozent – nach sieben beziehungsweise vier Prozent in der Sommerumfrage.
Befragt wurden rund 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.
Quelle: Pressemitteilung Verband der Privaten Bausparkassen
Der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. mit Sitz in Berlin vertritt zwölf private Bausparkassen in Deutschland. Seine wichtigste Aufgabe ist es, die gemeinsamen Interessen der Mitgliedsinstitute und ihrer Kunden gegenüber Politik, Verwaltung und Aufsichtsbehörden wahrzunehmen. (mb1)