Immobilienscout24: Wohnen ist in Großstädten Luxus
Wo ist das Wohnen noch erschwinglich und wo ist es kaum mehr bezahlbar? Für den aktuellen Erschwinglichkeitsindex „EIMX“ hat das Immobilienportal ImmobilienScout24 über 400 Städte und Kreise unter die Lupe genommen. Einige der Ergebnisse: Freiburg im Breisgau hat mit knapp 30 Prozent den höchsten Wohnkostenanteil aller deutschen Städte. Wenig überraschend ist, dass München gleich auf Platz zwei zu finden ist. 27 Prozent des Einkommens müssen für das Wohnen ausgegeben werden.
Aber auch in Berlin, das sich hinsichtlich der Immobilienpreise mehr und mehr an das Niveau anderer Großstädte angleicht, müssen laut Analyse inzwischen über 20 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für die Immobilienkosten eingeplant werden - und das bei vergleichsweise niedrigen Einkommen. „Der Trend, in die Stadt zu ziehen, ist ungebrochen hoch“, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. „Die Großstädte in Süddeutschland, aber auch Hamburg, Frankfurt am Main und Berlin sind durch wirtschaftliches Wachstum und eine hohe Lebensqualität gekennzeichnet. Durch Wanderungsgewinne haben diese Städte in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich an Bevölkerung gewonnen. Die Nachfrage nach Wohnraum hat stark zugenommen und das treibt Mieten und Kaufpreise in die Höhe.“
Zu den Städten mit dem niedrigsten Wohnkostenanteil gehören gleichermaßen Ost- und Weststädte in Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In Städten wie Zwickau, Remscheid und Salzgitter sind 10,5 bis zwölf Prozent des Einkommens für Immobilienkosten zu veranschlagen. Als einzige bayerische Stadt gehört Hof, gelegen im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet, zu den Top-10-Städten mit geringem Wohnkostenanteil am Haushaltseinkommen.
Am stärksten hat der Wohnkostenanteil von 2011 zu 2014 in München (plus vier Prozent), Wolfsburg (plus 3,5 Prozent) und Landshut (knapp plus drei Prozent) zugenommen. Auffallend sei, dass vor allem die Autostädte zu den Städten mit der höchsten Zunahme gehören. München, Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart haben gut bezahlte Jobs, aber durch die zahlungskräftige Klientel seien auch die Mieten und Kaufpreise sehr hoch. Normalverdiener können sich beispielsweise den Innenstadtbereich von München kaum mehr leisten. Einen prozentualen Rückgang von minus 0,5 bis minus 1,3 Prozent verzeichnen Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Dazu zählen Stralsund, Zwickau, Görlitz, Dessau oder Frankfurt/Oder. Diese Städte sind bereits zu weit entfernt von Rostock, Dresden oder Berlin, als dass sie von deren Wirtschaftskraft und Einzugsgebiet profitieren könnten.
ImmobilienScout24 analysiert mit dem Erschwinglichkeitsindex „EIMX“ das regionale Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und Wohnkosten. Die Analyse wurde erstmals 2013 durchgeführt. Die aktuell ausgewerteten Daten stammen aus dem Jahr 2014.
Quelle: Pressemitteilung Immobilienscout24
Immobilienscout24 ist ein 1998 gegründetes Immobilienportal im deutschsprachigen Internet. (mb1)