Institutionelle Investoren wollen Private-Equity-Anlagen ausbauen
Institutionelle Investoren in Deutschland sind in hohem Maße zufrieden mit ihrem Engagement in Private Equity, haben ihre Anlagen in dem Bereich zuletzt ausgebaut und planen in Zukunft eine weitere Erhöhung. Dies sind Ergebnisse einer Befragung des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) unter deutschen institutionellen Investoren und Family Offices. Insgesamt 45 Institutionen, die zusammen 1,2 Billionen Euro verwalten, hatten sich an der Umfrage beteiligt und haben unter anderem Einblick in den Umfang und die Gründe ihres Private-Equity-Engagements sowie über die verfolgten Investmentstrategien gegeben. „Jeweils neun von zehn Investoren nannten die erwarteten Renditechancen und die Diversifizierung ihres Portfolios als wichtigste Anlagemotive“, so Peter Hielscher, BVK-Vorstandsmitglied und Head of Alternative Investments der Talanx Asset Management.
Immer mehr Institutionelle setzen auf Private Equity. Fast 70 Prozent der Befragten berichten von zuletzt gestiegenen Private-Equity-Anteilen im Portfolio. Nur bei 13 Prozent ist der Private Equity-Anteil seit 2013 gesunken. „Nicht zuletzt durch die weltweite Niedrigzinssituation suchen institutionelle Investoren nach attraktiven, renditeträchtigen Anlagen. Dabei ist Private Equity verstärkt in den Fokus gerückt“, kommentiert Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied, die Entwicklung in den letzten Jahren.
Die erwirtschafteten Renditen scheinen diese Entwicklung zu bestätigen, denn die Zufriedenheit der Investoren mit ihren Private Equity-Anlagen ist ausgesprochen hoch. Alle Befragungsteilnehmer zeigten sich mit der Performance ihres Private Equity-Portfolios sehr zufrieden oder zufrieden. „Keiner der Investoren äußerte sich unzufrieden und sogar zwei Drittel waren sehr zufrieden. Dies ist ein sehr erfreuliches Zeugnis“, fasst Hinrichs zusammen.
So will mehr als die Hälfte der Investoren (55 Prozent) ihre Private Equity-Allokation in den kommenden ein bis zwei Jahren weiter ausbauen, weitere 40 Prozent zumindest beibehalten.
Aktuell hat knapp die Hälfte der Befragten weniger als drei Prozent ihrer Anlagen in Private Equity investiert. Die Private-Equity-Allokation innerhalb der Anlageportfolios zeigt große Unterschiede. So fällt bei Family Offices, Stiftungen oder bei Dachfonds der Private-Equity-Anteil relativ hoch aus und überschreitet regelmäßig die Fünf-Prozent-Grenze. Bei Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen liegt dieser deutlich niedriger.
Nahezu alle Befragten nutzen für ihr Engagement Beteiligungen an Private-Equity-Fonds. Rund die Hälfte ist über Private-Equity-Dachfonds (Fund of Funds) engagiert und etwa ein Drittel über direkte Unternehmensbeteiligungen, etwa im Zuge von Co-Investments mit ihren Zielfonds.
Vor allem Buy-Outs stehen im Fokus. 90 Prozent sind im Bereich kleiner und mittlerer Buy-Outs engagiert, drei Viertel bei Large Buy-Outs. Immerhin 71 Prozent der Befragten verfügen über Beteiligungen im Venture-Capital- oder Growth-Segment. Fast zwei Drittel sind an Sekundärfonds beteiligt.
Quelle: Pressemitteilung BVK
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVKap) mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften, und hat die Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für Beteiligungskapital zum Ziel. (JF1)