Internationale Nutzer auf dem deutschen Büromarkt: Rückläufige Flächenumsätze
Über ein Viertel des gesamten Flächenumsatzes in den sieben größten deutschen Städten entfällt seit dem Jahr 2000 auf internationale Mieter. Jeder zweite internationale Mietvertrag wird mit einem europäischen Nutzer verhandelt. Das ist das Ergebnis eines Reports des Immobiliendienstleisters JLL, der die Internationalität deutscher Büromärkte untersuchte. Demnach entfallen auf Mieter aus den USA anteilig zehn Prozent, auf britische fünf Prozent, auf französische drei Prozent und auf Schweizer Mieter zwei Prozent. Japan bilanziert nach den USA als außereuropäisches Land das größte Umsatzvolumen. In allen Big-7-Hochburgen - ausgenommen Stuttgart und Köln - belegen die USA und Großbritannien jeweils die ersten beiden Plätze.
„Umsatzvolumen und Anzahl von Vertragsabschlüssen internationaler Büromieter sind in den letzten 15 Jahren allerdings kontinuierlich rückläufig“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Lag der Anteil Anfang der 2000er Jahre regelmäßig über 30 Prozent, wurde 2014 die 20-Prozent-Marke unterschritten. Insbesondere in konjunkturell schwachen Zeiten wie 2003 sowie 2007 bis 2009 zeigten sich hohe Rückgänge. „Wir gehen davon aus, dass neben der höheren Flächeneffizienz internationaler Nutzer auch das eingeschränkte Flächenangebot im Topsegment ursächlich für diesen Rückgang ist“, so Scheunemann.
Die Hälfte des Büroflächenumsatzes internationaler Nutzer entfalle auf drei Branchen: unternehmensbezogene Dienstleistungen, Industrie und EDV. „Bei der Branchenkonzentration zeigen internationale Firmen damit eine deutlich höhere Konzentration im Vergleich zu Nutzern aus Deutschland“, so Scheunemann. Die höchste Konzentration im Vergleich der Big 7 zeigt Frankfurt. 60 Prozent des Umsatzes der vergangenen 15 Jahre entfallen in der Mainmetropole auf Banken und Finanzdienstleister sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen. „Unter den sieben deutschen Immobilienhochburgen gibt es in Sachen Büroflächenanmietungen keine internationalere Stadt als Frankfurt“, stellt Scheunemann fest. 38 Prozent des Umsatzvolumens (über zwei Millionen Quadratmeter) wurden im Zeitraum 2000 bis 2015 durch ausländische Mieter generiert. Anteile von über 30 Prozent bilanzieren auch München und Düsseldorf.
Rund 30 Prozent des Umsatzes internationaler Nutzer entfiel 2000 bis 2015 auf die jeweiligen Toplagen der Städte. Der Anteil der Nutzer deutscher Unternehmen betrug im gleichen Zeitraum 23 Prozent. Im Düsseldorfer Teilmarkt Bankenviertel entfalten laut Report internationale Nutzer ihre höchste Aktivität, entsprechend 68 Prozent aller Vertragsabschlüsse, gefolgt von der Frankfurter Bankenlage mit 56 Prozent. Auch beim Drittplatzierten, dem Düsseldorfer Teilmarkt „Neuss“, liegt der Anteil internationaler Mieter – überwiegend Industrieunternehmen – bei über 50 Prozent. Sechs der 15 von internationalen Nutzern geprägten Teilmärkte befinden sich in Düsseldorf, fünf in Frankfurt, drei in München.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang LaSalle Incorporated (JLL) ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren. (mb1)