Invesco: Hohes Interesse an alternativen Kreditinstrumenten

Die Global-Fixed-Income-Studie des Vermögensverwalters Invesco zeigt, dass Investoren eine Phase der Normalisierung an den Zinsmärkten mit niedrigeren Renditen, einer schwachen Inflation und erneuten Zentralbankinterventionen erwarten. Eine Minderheit geht von einem deflationären Schock aus, der durch das Ende des zyklischen Abschwungs verursacht wird. Ungeachtet der implizit inflationären Fiskalpolitik der Trump-Regierung rechnen wenige mit einer starken, spätzyklischen Beschleunigung der Inflation. Anleiheinvestoren sehen den globalen Wachstumsausblick zumeist positiv, stellen sich aber auf neue Herausforderungen wie den demografischen Wandel und eine strengere Regulierung ein. Das Interesse an alternativen Kreditinstrumenten ist unverändert hoch. Die Investoren rechnen mit einer Rotation hin zu bonitätsstarken Anleihen, den sogenannten Kernanleihen.

Die Studie basiert auf persönlichen Interviews mit 79 Anleihenprofis und Chief Investment Officers im asiatisch-pazifischen Raum, der EMEA-Region (Wirtschaftsraum Eurpe, Middle East, Africa) und Nordamerika. Erwartet werden moderate Wachstumsraten und schrittweise Leitzinserhöhungen, wodurch die Zinsen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve schneller steigen. In vielen Anleihenportfolios würden traditionelle Kernanleihen weiter eine Rolle spielen. Alternative Schuldinstrumente hätten sich aber zunehmend etabliert. Sie ermöglichten eine breitere Portfoliodiversifikation. Traditionelle Ertragstreiber wie Zins und Laufzeit würden durch alternative Faktoren wie Illiquidität und Managerkompetenz ergänzt. Absolute-Return-Strategien, die unabhängig von traditionellen Benchmark-Indizes gemanagt werden, gewinnen an Bedeutung, heißt es. Als wichtigsten Grund für die Anlage in alternative Kreditinstrumente nannten Investoren das höhere Alpha-Potenzial, gefolgt von einer größeren Portfoliodiversifikation und potenziell höheren laufenden Erträgen durch Abschöpfung zusätzlicher Risikoprämien.

Im Schnitt haben die befragten Investoren 19 Prozent ihrer Anleihenportfolios in alternative Credit-Strategien investiert. Am gefragtesten sind diese Strategien in Nordamerika mit einem durchschnittlichen Portfolioanteil von 26 Prozent. Die Investoren haben ihre Allokationen in Kernanleihen in den vergangenen drei Jahren zurückgefahren und auf alternative Credit-Anlagen gesetzt. Von den befragten Investoren rechnen 63 Prozent auf Drei-Jahres-Sicht mit einer erneuten Rotation in Kernanleihen, die hauptsächlich aus den Aktienportfolios finanziert werden würde. Die Investoren wollten weiter in alternative Credit-Strategien investieren, angesichts der höheren Kurse und dünner gesäten Anlagechancen aber nicht mehr so stark wie zuvor. Dahinter stehe die Überzeugung, dass bestimmte alternative Credit-Teilmärkte inzwischen teuer sind.

Nach Ansicht der befragten Investoren gilt das insbesondere für Hochzinsanleihen, strukturierte Kreditinstrumente und – in geringerem Maße – Direct Lending. Gedämpft wird das Anlegerinteresse an diesen Anlagewerten auch durch Sorgen über stärkere Auswirkungen negativer wirtschaftlicher Schocks auf diese Anlageklassen, schreibt Invesco. Die Investoren seien überzeugt, dass sich der globale Konjunkturzyklus seinem Ende nähert. Einige Investoren zeigten sich besorgt, dass Hochzinsanleihen und strukturierte Kreditinstrumente im nächsten Abschwung am härtesten getroffen sein könnten.

Weiter sehr gefragt wären Schwellenländeranleihen. Aktuell beträgt die durchschnittliche Allokation in diese alternative Credit-Anlageklasse drei Prozent. 29 Prozent der Befragten rechnen in den kommenden drei Jahren mit einer Ausweitung dieser Allokation. Aus Sicht der Investoren eröffnen bessere wirtschaftliche Fundamentaldaten, schrumpfende Leistungsbilanzdefizite und geringere direkte Auswirkungen der steigenden Zinsen in den USA dort interessante Anlagemöglichkeiten.

Nick Tolchard, Head of EMEA bei Invesco, kommentiert: „Die Weltwirtschaft erholt sich und die Zentralbanken kehren allmählich zu einer konventionelleren Geldpolitik zurück. Vor diesem Hintergrund rechnen die Anleiheinvestoren mit einem baldigen Ende des ausgedehnten Rückgangs der Anleiherenditen, sind aber unsicher, wie es weitergeht. Unabhängig davon, ob die erwartete ‚neue Normalisierung‘ oder ein anderes Szenario eintritt, stehen die Anleiheinvestoren weiter unter Performancedruck. Dabei steht ihnen inzwischen ein deutlich größeres Instrumentarium zur Verfügung, das auch zunehmend genutzt wird – entweder durch die eigenen Teams oder – häufiger – in Zusammenarbeit mit externen Asset Managern.“

Quelle: Marktkommentar Invesco

Invesco Asset Management gehört zur Invesco Ltd., einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von über 937 Milliarden US-Dollar (787 Milliarden Euro) Stand: 31. Dezember 2017. (TS1)

www.de.invesco.com

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